Othello und die verletzte Ehre

Gewinnen Sie Karten für die Vorstellung im Theater Krefeld.

Krefeld. Shakespeares Othello ist vor allem als Eifersuchtsdrama bekannt. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts begann man, sich mit der sozialen und historischen Konstruktion von „schwarz und weiß“ sowie der daraus erwachsenden Außenseiterstellung des Titelhelden in der 1604 uraufgeführten Tragödie zu beschäftigen. Im Theater Krefeld ist diese Lesart des Stückes zu sehen. Wir verlosen drei mal zwei Karten für die Aufführung am 6. Mai.

Erzählt wird die Geschichte des schwarzen Immigranten Othello, der in Venedig eine Karriere als führender Militärstratege hingelegt hat. Aus Liebe zu Desdemona, der Tochter eines Senators, will er Venedig zu seiner Heimat machen. Die Heirat mit ihr könnte auch sein letzter Schritt zur vollständigen Integration sein . . . Doch kaum sind die beiden verheiratet, wird Othello nach Zypern abberufen. Desdemona folgt ihm, ebenso Jago, der aber eine Intrige entspinnt. Er weiß um Othellos Verwundbarkeit: Die Angst des Immigranten, nicht wirklich anerkannt zu sein.

Denn obwohl sich Othello mühelos in die soldatische Männerwelt eingliedert, bleibt ihm die Anerkennung in der Zivilgesellschaft außerhalb des Militärs versagt. Ein Widerspruch, der letztlich auch zum Mord an der geliebten Frau führt — aus verletzter Soldaten- und Mannes-Ehre.