Schweigen gibt Raum für Spekulationen
Zu: Brand im Zoo Krefeld
Eigentlich ist es ungebührlich, sich anlässlich des tragischen Ereignisses im Zoo kritisch zu äußern. Aber wer wie das Zoomanagement schweigt und nicht klärt, gibt Raum für Vermutungen und Spekulationen. Dabei gibt es genug Fragen, die das Management beantworten sollte.
In meinem Bekannten- und Nachbarschaftskreis gibt es keinen, der einiges nicht versteht und das auch anspricht. Die anfängliche Betroffenheit ist mittlerweile einer gesunden Skepsis gewichen. Wieso brennt ein ganzes Dach in diesem Ausmaß gleichzeitig? Dazu bin ich von Dachdeckern angesprochen worden. Wieso ist das Dach nach dem Hagelschaden 2008 nicht in schwer entflammbaren Kunststoff der Brandschutzklasse 1 gebaut worden, zum Beispiel mit schwer entflammbaren Doppelstegplatten? Geld war da, für den Bau der Futtermeisterei waren Millionen verfügbar. Wieso wurde der Brand von Nachbarn gemeldet, wo waren die Nachtdienst tuenden Mitarbeiter? Jeder, der selber Tiere hat, weiß um die Unruhe und Angst, die Tiere bei der Silvesterknallerei leben. Anscheinend gab es keine Rundgänge oder -fahrten durch das Zoogelände zu dieser Zeit.
Mittlerweile machen Gerüchte die Runde. Kein Wunder, das Zoomanagement schweigt. Das mit den Schüssen war längst bekannt, die Nachbarn blieben von den Geräuschen nicht verschont. Was auch aufstieß, war die Todesanzeige zu den Tieren. Einmal vermenschlicht man die Tiere, dann aber heißt es, für Tiere gälten andere Brandschutzanforderungen. Wie bitte, wo ist da eine Fürsorgepflicht? Wieso gelten Sprinkleranlagen nicht für Räume, in denen sich Tiere und Besucher gleichzeitig saufhalten?
Wie sagte eine Nachbarin zu mir: „Wenn wir gewusst hätten, was jetzt immer mehr durchsickert, wir hätten trotz der Betroffenheit nicht so viel gespendet.
Heinz Pfortmüller
Krefeld