Bürgerentscheid: Soll die Stadt verkaufen oder nicht?
Am 13. April stimmen die Bürger über den Verkauf des Jan-Wellem-Platzesab. Gegner und Befürworter sind im Endspurt.
<strong>Düsseldorf. Am 13. April wird es spannend: Soll die Stadt die Grundstücke am Jan-Wellem-Platz behalten? Wer dafür ist, stimmt beim Bürgerentscheid in knapp zwei Wochen mit "Ja". Wer dagegen möchte, dass die Stadt verkauft (im Gespräch ist die Trinkaus-Bank), stimmt mit "Nein". Es ist also etwas verwirrend. So verwirrend, dass Jonges-Baas Gerd Welchering zürnt: "Die Bürger sind nicht rundum informiert, sollen aber abstimmen. Das Wort Ja ist zudem etwas Positives, steht hier aber für die Ablehnung des Verkaufs - eigentlich ein Unding." Der mündige Bürger, der mit der Stärkung der Bürgerbegehren immer öfter gefragt ist, muss also genau hinschauen, wo er sein Kreuzchen macht.
Verwirrung: Das gilt auch für die Debatte um den Kö-Bogen selbst. Viele sind im Prinzip gar nicht gegen den Verkauf des Jan-Wellem-Platzes, lehnen aber die geplanten Gebäude ab. Welchering ist sauer, weil er den Planungsprozess für verfahren hält. "So darf man mit den Bürgern nicht umgehen. Schon der Fassadenwettbewerb war reine Show. Jetzt, wo die Kritik zunimmt, versucht man die Karre aus dem Dreck zu ziehen."
"Mich ärgert das", sagt auch Clara Deilmann von den Grünen, die gegen den Verkauf werben. Sie meint: "Wenn man von seiner eigenen Planung überzeugt ist, muss man nicht auf so eine Angstnummer setzen."
FDP-Fraktionschefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ficht das nicht an: "Wir versuchen rüberzubringen, was wir wollen - nämlich Bausünden der 60er-Jahre zu beseitigen." Dafür bekomme sie viel Zuspruch. Enttäuscht ist sie von der Union: "Ich bedauere, dass die CDU nicht viel macht." Die Union hatte auf Plakate verzichtet, die Liberalen hängen 500Stück.
Die FDP-Kritik wiederum weist die CDU zurück. "Wir haben Mailings gemacht und darin angeboten, Infomaterial zu verschicken. Das wird stark nachgefragt", sagt Geschäftsführer Gerd Ozimek. Im Übrigen gebe es mehrere Info-Veranstaltungen und Stände. "Die Rückmeldung unserer Leute vor Ort ist, dass es bei den Bürgern großes Interesse gibt. Aber auch eine zum Teil erschreckende Unkenntnis. Da ist etwa davon die Rede, die Kö solle abgeriegelt werden, dabei ist doch das Gegenteil der Fall."
Termin: Abgestimmt wird am Sonntag, 13. April, zwischen 8 und 18 Uhr, in 200 Wahllokalen. 458 442 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer sind abstimmungsberechtigt.
Briefabstimmung: Eine Briefabstimmung ist im Technischen Rathaus, Brinckmannstraße 5, möglich - am Donnerstag, 10. April, und Freitag, 11. April, jeweils in der Zeit von 8 bis 18 Uhr.
Helfer: Wer als Helferin oder Helfer in einem Abstimmungslokal tätig werden möchte, kann sich unter Telefon 899-3364 bewerben.
Internet: Weitere Infos zum Bürgerentscheid unter: