Der Song Contest hat Düsseldorf bekannter gemacht
Eine Studie zum ESC beziffert den Werbewert für die Stadt allein in Deutschland auf 390 Millionen Euro.
Düsseldorf. Großmannssucht? Verschwendung von Steuergeldern? Nachdem Düsseldorf zur Ausrichterstadt des Eurovision Song Contest (ESC) gekürt worden war, wurde über Sinn und Unsinn weit über die Grenzen der Stadt hinaus hitzig diskutiert. Bis die Landeshauptstadt dann am 14. Mai im Medienfokus ganz Europas stand. Der ESC mit dem aserbaidschanischen Siegerduo Ell und Nikki (Foto: dpa) bescherte Düsseldorf und der Region volle Hotelbetten durch tausende internationale Gäste und enorme Aufmerksamkeit. Aber hat das Spektakel auch im Nachhinein wirklich viel gebracht?
Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) ist davon „mehr denn je überzeugt“ und betont: „Es war richtig, dass wir so um dieses Event gekämpft haben.“
Mit Zahlen lässt sich das alles nur schwer belegen. Auch die am Mittwoch vorgestellte Medienresonanz-Analyse, die die Berliner „Landau Media AG“ im Auftrag der Stadt durchführte, schafft da keine letzte Klarheit. Was sie auf jeden Fall beweist, ist, dass Düsseldorf durch den ESC national viel Aufmerksamkeit bekommen hat und international weitaus bekannter geworden ist. Die Medienanalysten haben Zeitungen, Magazine, Radio, TV und Internet von Oktober 2010 bis Juni 2011 abgesucht auf Berichte zum ESC im Zusammenhang mit Düsseldorf.
Das Ergebnis ist ambivalent: National war die Resonanz enorm, international bescheidener. Für Deutschland beziffert Landau den „Anzeigen-Äquivalenz-Wert“ auf 390 Millionen Euro (so viel hätte die Stadt für Anzeigen im gleichen Umfang wie die Medienberichte zahlen müssen). In Europa wurden nur 15,4 Millionen Euro ermittelt — allerdings beschränkte man sich da auf Frankreich, England, Italien, Schweden, Spanien und Russland. Und auch nur auf gedruckte Medien plus Internet.