Das sind die Schulpreis-Sieger 2011 der weiterführenden Schulen
Anderen helfen und Verantwortung übernehmen — Schulen engagieren sich für ein besseres Miteinander.
Düsseldorf. Zum vierten Mal hat die WZ gemeinsam mit ElectronicPartner den Düsseldorfer Schulpreis ausgeschrieben. 52 Schulen haben sich beworben — so viele wie noch nie. Die Vielfalt der Ideen ist beeindruckend. Es hat sich gezeigt, mit welch großer Energie Schüler, Eltern und Lehrer daran arbeiten, das soziale Klima an den Schulen zu verbessern, die jungen Leute besser auf das Berufsleben vorzubereiten, ihre Schulen zu verschönern oder Lesefähigkeiten zu fördern. Die besten Ideen stellen wir hier vor.
An der Theodor-Litt-Realschule übernehmen Schüler in vielen Feldern Verantwortung für ihre Umwelt: Sie richten selber Feiern aus, gestalten die Homepage und das Schullogo für die Außenwand im Unterricht. Jedes Jahr organisieren sie zudem einen großen Weihnachtsbaum, den sie durch eine Plätzchenaktion auch selber finanzieren. Auch beim städtischen Dreck-weg-Tag machen die Jugendlichen mit. Die Schule gewinnt den 1. Preis.
Der 2. Preis entfällt auf zwei Schulen. Die Schüler an der Thomas-Edison-Realschule haben mit Eltern-, Lehrer- und Sponsorenhilfe einen Fitnessraum aufgebaut. Sport- und Philosophielehrer Joachim Weber hat in diesem Zuge eine Anti-Drogen-Kampagne gegen Muskelaufbaupräparate gestartet, die im Unterricht verankert wurde. Schüler können außerdem ein Fitness-Zertifikat erwerben, das später bei der Jobsuche relevant sein kann. Nun soll ein Raum für Yoga, Aerobic und mehr dazu kommen.
Jungen gelten im Bildungssystem heute als Verlierer, sie haben schlechtere Noten und schaffen häufiger den Abschluss nicht. Die Joseph-Beuys-Gesamtschule hat sich ihrer nun angenommen und ein Konzept zur Jungenförderung entwickelt. Dazu gehört ein Jungenraum, wo die jungen Männer sich auch mal beim Boxen austoben können — aber nach fairen Regeln, anstatt sich auf dem Pausenhof zu schlagen. Dazu gibt es viele Angebote, welche die Jugendlichen zum Nachdenken über Geschlechterklischees bringen sollen, auch in Sachen Berufsfindung.
Den 3. Platz teilen sich drei Schulen. Das Leibniz-Gymnasium hat mehrere Projekte zur Integrationsförderung entwickelt, die viel Schüleraktivität beinhalten. Zum Beispiel versetzen sich Sechstklässler in Gleichaltrige anderswo auf der Erde und beschreiben ein Leben aus ihrer Sicht. Auch beim jährlichen Fußballturnier ändern die Kinder die Perspektive, wenn sie als Mannschaft von einem anderen Kontinent antreten und „ihr Land“ dabei vorstellen.
Gegen Ende der Schulzeit müssen Jugendliche oft viel Geld für Bewerbungen ausgeben. Um das Problem zu erleichtern, wurde an der Fritz-Henkel-Hauptschule die Firma Starpics Design gegründet, die Fotos zu günstigen Preisen anbietet. Den Teilnehmern werden technische und organisatorische Fähigkeiten vermittelt, sie bewerben sich wie auf eine reguläre Stelle. Die Firma will künftig jegliche Art von Fotoarbeiten übernehmen.
Das Marie-Curie-Gymnasium hat eine Reihe von Initiativen angestoßen, bei denen ältere ihren jüngeren Mitschülern helfen. Sie bieten zum Beispiel Nachhilfe zu einem sehr geringen Preis an oder stehen Fünftklässlern als Paten zur Verfügung. Im Rahmen ihres Sozialpraktikums bekommen die Schüler Besuch von einem Mentor, der Ansprechpartner für den Arbeitgeber ist oder bei Problemen vermittelt. So entsteht ein Klima von Hilfsbereitschaft und gegenseitigem Vertrauen.