Schulen haben Familien im Blick
Die Siegerprojekte begreifen die Grundschule als Lebensraum.
Düsseldorf. Damit Schulkarrieren gelingen können, sind die Pädagogen auch auf die Mithilfe der Eltern angewiesen — heute wohl mehr denn je. Das ist aber nicht immer einfach, zum Beispiel wenn viele Mütter und Väter nicht gut Deutsch sprechen oder ihnen auch sonst der Hintergrund fehlt, ihre Kinder durch die Bildungslandschaft zu geleiten. Schulen wie die Grundschule Sonnenstraße versuchen da Abhilfe zu schaffen.
Mit dem Projekt „Vielfalt nutzen“ bündelt die Schule eine Reihe von Angeboten für die Eltern im international geprägten Stadtteil Oberbilk. Dazu zählen ein regelmäßiges Elterncafé, Bildungsangebote zum Übergang von der Kita in die Schule oder Sprachkurse. Für Flüchtlingskinder, die neu an die Schule kommen, werden seit kurzem Willkommenspakete geschnürt.
Ein weiterer Preis ging an die Thomasschule, die ihre Schüler gefragt hat, was sie gern im Gebäude und auf dem Hof verändern würden. Eine groß angelegte Umfrage mithilfe eines Teams der Fachhochschule brachte Wünsche und Sorgen der Kinder ans Licht. Schrittweise wird nun versucht, den Wünschen der Schüler, zum Beispiel nach mehr Farbe, nachzukommen. Inzwischen ist das Projekt in die zweite Runde gegangen, die Kinder konnten sich zu den Ganztagsräumen äußern.
Vorbildlich auch die Idee der Grundschule Max-Halbe-Straße. Dort beobachtete die Sozialarbeiterin, dass viele Kinder morgens kommen, ohne gefrühstückt zu haben. Deshalb wurde mit viel Engagement und Unterstützung von Müttern ein Angebot erdacht und umgesetzt.
Seit Herbst wird Kindern einmal die Woche vor der ersten Stunde ein gesundes Frühstück geboten. Das ist nicht nur als Soforthilfe gedacht, sondern soll das Bewusstsein in die Familien tragen, wie wichtig ein (gutes) Frühstück für den Start in den Tag ist. Bevor das Projekt, das gut angenommen wird, sich selbst überflüssig macht, ist aber erstmal an eine Ausweitung gedacht.