Bilker Gastronomieszene Gerichte aus aller Welt, Superfoods und Take-away-Gerichte.
In der Bilker Gastronomieszene finden sich Gerichte aus aller Welt, Superfoods und Take-away-Gerichte. In einem Restaurant gibt es eigenes einen hoch dekorierten kroatischen Koch.
Düsseldorf. Der Electric Brasserie wurde schon vor langer Zeit der Strom abgestellt. Es folgten das apulische Mario´s, der Burger-Pionier Rich´n‘Rosies, das beliebte türkische Restaurant Güzel Voyage von gegenüber und sogar das in letzter Zeit zu höheren gastronomischen Weihen gekommene D´ Vine.
Wir betrauern die Schließungen, freuen wir uns aber über die neuen Lokalitäten wie z.B. das Reul´s. Das kleine Zweitlokal von Sterneköchin Agata Reul (Agata´s) hat sich gut im Derag Livinghotel versteckt. Doch allmählich spricht sich herum, was hier für kleines Geld geboten wird. Für die Küche wurde die eigene Mutter aus Polen und der langjährige japanischen Souschef aus dem Victorian rekrutiert, als Bedienung ein paar gepflegte junge Leute, die die interessanten Fusionen der asiatisch-europäischen Köche-Kombi formvollendet servieren, etwa Roastbeef auf Yuzu-Pfeffersauce oder gegrillter Kalbstafelspitz mit Bouillongemüse, Wasabi-Schaum und grünem Apfel zum Dinner. Mittags wird ein dreigängiges Lunch-Menü zu 15 Euro serviert, bei dem man zwischen Suppe und Salat sowie Fleisch, Fisch oder Piroggen wählen kann. Letzteres ist ein Muss. Neben den „polnischen Ravioli“ lassen aber auch das Sushi, die Desserts sowie die Weinkarte keine Zweifel an kulinarischer Qualität aufkommen.
100 Jahre lang residierte der Domhof mit deftiger Regionalküche gegenüber der Alt St. Martin-Kirche. Nach einer Kernsanierung heißt die Gaststätte nun El Mundo. Der 33-jährige iranische Gastronom Zaki Noori will seine Gäste auf eine kulinarische Weltreise mitnehmen, was auch die große historische Weltkarte an der Rückwand und die gerahmten Fotos aus internationalen Metropolen betonen sollen. Unterm Strich bietet die Küche - von Bruschetta über gegrillte Dorade bis zum Tiramisu - allerdings schwerpunktmäßig mediterrane Gerichte an, für die ein hoch dekorierter kroatischer Koch verantwortlich zeichnet.
Damit die ehemalige Stammkundschaft nicht verprellt wird, überlebten auch Schnitzel Wiener Art, Steaks und Düsseldorfer Senfrostbraten auf der Karte. Kinder, Vegetarier und Fischfreunde kommen hier auf ihre Kosten. Ansonsten dominiert frisches Saisonales (derzeit natürlich Spargel). Hervorzuheben sind der äußerst freundliche Service, die vielen offenen Weine und die günstige Preise des nach wenigen Öffnungstagen bereits sehr gut frequentierten Restaurants. Zumal es besonders mittags mit einem Hauptgericht (Steak, Fisch, Pasta) unter 10 Euro inkl. Suppe und Dessert für ein sensationelles Preis-Leistungsverhältnis sorgt.
Ebenso gut liest sich die neue Mittagskarte der Trattoria Lupo. Für keine acht Euro erhält man neben einer freundlichen und engagierten Bedienung Oliven, Brot und einen kleinen gemischten Frischesalat zum wechselnden Tagesangebot, das zumeist aus Lasagne oder gefüllten Nudeln besteht. Ansonsten weist die Mittagskarte rund zehn gewissenhaft produzierten Positionen zwischen Spargelsuppe und Saltimbocca aus. Bei gutem Wetter lockt jetzt auch wieder der geschmackvoll gestaltete Innenhof, eine der wohl am besten getarnten Terrassenplätze der ganzen Stadt. Und: Die hier gefertigten Pizzen gehören zu den besten der Stadt!!
Mit wöchentlichem Lunch hat Norman Metzing, ehemaliger Küchenchef vom Interconti, noch weniger an der Mütze als mit typisch slawischen Gerichten (viel Schweinefleisch und Sauerkraut). Dem Restaurantnamen Byliny (slowakisch für Kräuter) erweist er aber alle Ehre. In dem edel wie gemütlich umgebauten Raum des ehemaligen Güzel Voyage herrscht nach wie vor eine entspannte Atmosphäre, nun wird aber eine kreative deutsche Küche mit mediterranen Akzenten aufgetischt. Saubere, ehrliche Arbeit mit qualitativ hochwertigen Produkten, die auf die Würzkraft frischer Küchenkräuter vertraut, ist hier angesagt. Der Zwiebelrostbraten stammt vom Simmentaler Rind, das Cordon Bleu vom Milchlammrücken, der Geschmack des gebratenen (!) Doradenfilets wird durch Bouillabaisse-Püree, Fenchel, Kapern und Basilikum intensiviert, das Karotten-Aprikosensüppchen von Korianderpesto und Chili befeuert, das Baguette in Honig geröstet. Eine Lokalität mit großer Zukunft, direkt am Friedensplätzchen gelegen.
Mit ihrem Greeny In A Bottle umgezogen, aber im Bezirk verblieben ist Düsseldorfs führende Detox-Saft-Mamsell Lidija Stojanovska. Neben den entgiftenden Saft-Kuren bietet die gebürtige Mazedonierin in ihrem winzigen Ladenlokal, das zuvor relativ kurzzeitig von einem Duisburger Suppenkasper genutzt wurde, weitere gesunde und schmackhafte Superfoods, Smoothies und Take-away-Gerichte fürs gute Gewissen und den gehobenen Geschmack an.
Ein ständiges Kommen und Gehen ist auch von der Unterbilker Hipstermeile Lorettostraße zu vermelden. Zwei neue Adressen gibt es für gesundheitsbewusste Genießer zu vermelden: Dabei hat sich die zweite Greentrees-Filiale der Stadt bereits kurz nach der Eröffnung als zu klein erwiesen. Die Bewohner von Düsseldorfs größtem Stadtbezirk (rund 115.000 Gemeldete) haben die Avocado-Brote, veganen Bircher-Müslis und Superfood-Smoothies der australischen Schönheit Alex Greentree und ihres Partners Henrick van Bonn seit ein paar Wochen zum Fressen gern. Wenn mal wieder alle 20 Sitzplätze besetzt sind, bleibt dem „Healthy Food“-Feinschmecker nur das take-away von „Bullet Proof Coffee“, „Hail Halumi“ & Co. Ein absoluter Tipp für Genießer ist die Chocolaterie Bittersüß & Edelweiß. Das Ladenlokal mit einsehbarer Manufaktur wird ebenfalls von einem jungen Pärchen betrieben. Die beiden scheinen nicht nur den leidbilddeutschen Buchstaben „ß“ fördern zu wollen, sondern sorgen für individuelles Hüftgold. Die frisch produzierten Pralinen, Trüffel, Chia-Samen-bestreuten Miniaturschokoladen oder (veganen) Espresso-Bohnen bereiten nicht nur nachhaltige Glücksgefühle, sondern sättigen die Schokosucht bereits schon viel früher als bei vergleichbaren Portionen von Industrieprodukten. Ehemalige Überraschungstüten-Fans kommen bei der Offerte „Düsseldorf-Tüte“ voll auf ihre Kosten.
Seit dem 4. Mai hat im Untergeschoss der Düsseldorf Arcaden Bilks dritter Biosupermarkt eröffnet. Die Denn´-Filiale sorgt auf engstem Raum mit über 6.000 Bio-Produkten - darunter viel für Vegetarier und Veganer - für Frische und gute Qualität. Und am 12. Mai wiedereröffnet sogar der traditionelle Fleher (Landgast) Hof mit großem Event-Wochenende seine Pforten. Hunger schieben kann man anderswo.