Sattgrün: Neuer Anlauf mit neuem Vegi-Restaurant
Voll öko? Nö, aber voll gut. "Sattgrün" ist eine politisch hochkorrekte Anlaufstation (nicht nur) für Vegetarier.
<strong>Düsseldorf. Dass vegetarische Restaurants in Düsseldorf einen guten Stand hätten, kann man nicht gerade behaupten - ja noch nicht mal, dass sie unter einem guten Stern gestanden hätten. Die letzten beiden Versuche gingen nach wenigen Monaten in die Binsen und Düsseldorfs Vegetarier hungrig ins Bett oder ins Ratinger "Kostbar" (Lintorfer Straße 14, Telefon: 02102 / 91 35 88). Einen neuen Anlauf unternimmt seit Mitte Januar Peter Zodrow mit seinem "Sattgrün" am Graf-Adolf-Platz. Nun trifft die Bezeichnung Restaurant nicht ganz, der Laden ist eine Mischung aus Café und politisch hochkorrektem Takeaway mit eingebauter Sitzgelegenheit. Der Name passt optisch nicht ganz: Sattgrün ist dort gar nix, hellgrün schon eher. Hinzu kommt eine Menge Holz, das - na ja - eher an ikeainspirierte Systemgastronomie erinnert. Sei’s drum, Hauptsache nicht voll öko. Dafür aber voll gut. Im Angebot ist einiges an Salaten aus Früchtchen oder frischem (was sonst?) Grünzeug mit unterschiedlichen Zutaten, belegte Sandwiches und Baguettes. Außerdem selbstgemachte Quiches mit Gemüse und Co. Zudem gibt es täglich drei Suppen und mindestens ein weiteres warmes Gericht. Das Flüssige kostet im Einheitspreis 3,70 Euro und ist es auf jeden Fall wert, probiert zu werden. Weil a.) der Geschmack stimmt und b.) die Menge ausreicht, um grün(d)lich satt zu werden. Zumindest, wenn sich Gäste nicht durch Bescheidenheit selbst ausbremsen: Es herrscht das Prinzip Selbstbedienung: Teller oder Schüssel (voll-)beladen, zur Kasse marschieren, bezahlen. Eine Speisekarte gibt’s nicht, Schildchen über den Suppentöpfen sagen, was zu löffeln ist: Tomaten-Orangensuppe, Lauchsuppe mit Ananas oder eine Süßkartoffelsuppe mit Kokos und Ingwer. Einen dicken Pluspunkt gibt es für die Temperatur. Die stimmt nämlich, was bei anderen Selbstbedienungsrestaurants selten bis gar nicht der Fall ist. Gleiches Prinzip (und Temperatur) auch bei den Hauptgerichten: Vegetarische Paella (so was gibt’s und so was schmeckt tatsächlich, ab 4,40 Euro) oder Penne mit Nusspesto, Auberginen und Rucola (ab 3,70 Euro). Der Pasta wäre eine kürzere Kochzeit zwar deutlich besser bekommen, dafür ist die Kombi aus Nüssen, Tomaten, Auberginen und Rucola eine echte Wucht. Auch dabei gilt: Wer hungrig bleibt, hat zuviel Hemmungen. Weg damit! Im Getränkeangebot finden sich Bionade neben Almdudler-Limo, Säfte neben Wasser und ein großes Angebot an Kaffee und Co., die allesamt fair gehandelt sind und so mit dem extra guten Gewissen geschlürft werden können. Noch ’ne nette Idee: Weil alles täglich frisch zubereitet wird, muss abends alles raus - ab 17 Uhr werden Speis’ und Trank mit einem 20-Prozent-Rabatt unters Volk gebracht.
Fazit: Endlich, endlich wieder eine tolle Anlaufstation für Vegis. Großartig netter Service. Mal sehen, ob der Laden durchhält. Mögen die Götter mit euch sein.
Essen & Trinken: 4 von 5 Sternen
Service: 3 von 5 Sternen
Preis & Leistung: 4 von 5 Sternen
Wohlfühlfaktor: 2 von 5 Sternen
Sattgrün, Graf-Adolf-Platz 9, Telefon: 876 33 90, geöffnet: Montag bis Freitag, 8 bis 20 Uhr, Samstag 12 bis 19 Uhr.