Hoppeditz-Erwachen: Mit einem liebevollen Knall
Hoppeditz erwachte auf dem Gertrudisplatz und am Neusser Tor. Hunderte von Gästen warteten und schunkelten mit.
Düsseldorf. Die 70 Mitglieder der Saubande, des Fördervereins Gerresheimer Veedelszoch, hatten alles bestens vorbereitet auf dem Rathausvorplatz in Gerresheim. Sie organisierten Grillwurst, Glühwein und Reibekuchen, kredenzten Berliner Ballen mit Schuss, ließen die Gerresheimer Gruppe „Take two plus one“ auffahren. Nur die Gerresheimer Bürgerwehr zeigte sich den Hundertschaften von Besuchern erst mit vierstündiger Verspätung.
So lange brauchte nämlich Hoppeditz Carsten Bolenz, um aus seinem tiefen Winterschlaf zu erwachen. Er muss ihm gut getan haben, denn seine Rede war brillant. So wetterte er gegen die schicke Kö, während man sich auf der Torfbruchstraße von Schlagloch zu Schlagloch quälen müsse.
Der Narr, von Beruf für Service und Vertrieb bei der Düsseldorfer Messe zuständig, beließ es nicht beim Meckern und Motzen. Er brachte einen guten Vorschlag aus seinem Schlaf mit: Die Straßenbahn Linie 703 wird ab Staufenplatz zur Schwebebahn. Das sei ein guter Kompromiss für die Benderstraße: Dann gebe es genug Platz zum Flanieren. Und und die Autos kämen doch noch direkt vor den Geschäften zum Stehen.
Der Narr trat nicht nur im schillernden Paillettenkleid auf, sondern trug auch eine Fortuna-Mütze. Seit dem Aufstieg des Fußballvereins sei man mittendrin in den tollen Tagen. Jedes Heimspiel werde seitdem zur karnevalistischen Feier. Bezirksvorsteher Hanno Bremer, als Bahnhofsvorsteher verkleidet, erwiderte die Narrenrede mit ironischen Zwischentönen.
Den Präsidenten der Bürgerwehr, Stephan Friedel, sah er schon mit Hut und Soutane, „ganz ohne Fahne“, als Kardinal auf Erden. Und für die Schlaglöcher von der Torfbruchstraße schlug er eine Verwendung als Bezirksminigolfplatz vor.
In Eller war Hoppeditz Charly Bohr pünktlich erwacht, um das 3 x 11-jährige Jubiläum der Interessengemeinschaft Veedelszugs Eller zu feiern. Der Verein hat einen enormen Zulauf und zählt derzeit 250 Mitglieder. Charly Bohr beließ es jedoch nicht beim Lob des Veedelszugs, sondern goss in bekannter Manier Hohn und Spott auf die große Politik in Berlin.
Am Ende seiner Rede gab er jedoch klein bei: „Wir haben einen liebenswerten Knall, denn wir leben den Karneval.“ Die „Hunnen“, die Hötter Jonges und all die vielen Mitstreiter begannen daraufhin zu schunkeln und zu feiern.