Karneval: Ist das neue Motto aktuell, nett — oder total egal?
„Düsseldorf mäkt sech fein“ löst bei den Narren unterschiedliche Reaktionen aus.
Düsseldorf. Nun ist es raus. Unter dem Motto „Düsseldorf mäkt sech fein“ sollen die Narren in der neuen Session schunkeln. Josef Hinkel, der wiedergewählte Präsident des Carnevals Comitees, fand die Idee von Astrid Brauckhoff prima: „Das ist ein Motto, mit dem man viel machen kann. Das kann sich auf die vielen Neubauten beziehen, aber auch auf die schönen Damen in der Modestadt.“ Er ist überzeugt, dass die Wagenbauer um Jacques Tilly damit eine Menge anfangen können.
Etwas differenzierter sieht das Kabarettist Frank Küster: „Die Idee passt für mich prima in die Zeit. Wir haben ja dann keine Esprit-Arena mehr, aber vielleicht Gucci, wahlweise geht auch Prada.“ Das Motto lasse weniger Raum für Ideen als zum Beispiel das Vorjahres-Motto „Och dat noch“. Da habe jeder sein eigenes Ding draus machen können: „Aber ganz davon abgesehen würde ich auch zum Rosenmontagszug gehen, wenn er gar kein Motto hätte.“
Burkard Brings, Präsident der Weissfräcke, kann sich mit „Düsseldorf mäkt sech fein“ durchaus anfreunden. Für ihn ist das Motto eine Fortsetzung von „jebuddelt, jebaggert, jebützt“. Es gebe eine klare Linie vor: „Ich finde den aktuellen Bezug gut. Allerdings ist dieses Thema jetzt schon sehr oft behandelt worden.“ Das könne dann auch mal abgeschlossen werden: „Als Lackschuh-Gesellschaft können wir aber gut damit leben, das steht außer Frage.“
Auseinander setzen müssen sich mit dem Motto die Künstler, auch die Musiker, die sich gern dazu etwas einfallen lassen. „Da weiß man ziemlich genau, was gemeint ist. Es passt zur aktuellen Situation“, findet Oliver Decker von der Band ohne Bart. Der Spruch sei gut in Liedern zu verarbeiten: „Und lässt Raum für kreative Ideen.“
Im Rahmen der Mitgliederversammlung präsentierte Josef Hinkel nicht nur das neue Motto, sondern auch seine Ideen für die nächsten Jahre: „Wir wollen vor allem das Marketing erweitern. Das wurde bislang vernachlässigt.“ Bis auf den Sessions-Schale gibt es praktisch gar keine Karnevals-Souvenirs. So sollen die beiden Maskottchen Bergischer Löwe und Hoppeditz zukünftig mit der Venetia als Dreiergruppe auftreten.