Kriegt Kö-Bogen die Kurve nicht?

Nachdem OB Erwin eine Planung vorlegte, ist nun die Politik am Zuge. Doch die winkt mehrheitlich ab, nur die CDU ist zufrieden.

Düsseldorf. "Wir planen nichts im verborgenen, sondern arbeiten als Verwaltung immer nur ab, was die politischen Gremien vorgeben." So sprach Oberbürgermeister Erwin am Dienstag bei der Vorstellung der Pläne für das Großprojekt Kö-Bogen. Falls er das ernst meint, muss er seine Pläne womöglich bald in der Schublade verschwinden lassen, denn eine politische Mehrheit für sie ist nicht in Sicht.

Ideen sollen aber dafür auch die Bürger entwickeln. Deshalb will die FDP ein öffentliches Forum. "Da können die Leute sagen, was sie haben wollen am Jan-Wellem-Platz, wie sie sich Aufenthaltsqualität vorstellen - ob nur mit einer großen Bank und Büros oder mit Einzelhandel und Gastronomie", regt Neuenhaus an.

Von derlei Details will sein SPD-Kollege Günter Wurm erst mal nichts wissen. "Nichts neues", habe Erwin vorgestellt: "Bisher galt: Papier ist geduldig. Jetzt ist buntes Hochglanzpapier geduldig." Kernfrage der SPD: "Was soll das alles dem Bürger bringen? Wir sehen bislang nur, dass ein Baufeld im Herzen der Stadt versilbert wird für noch mehr Büros und dass man den Hofgarten einmauern will." Wurm pocht auf dem städtebaulichen Ideenwettbewerb, für den 2004 auch CDU und FDP votiert hatten.

Ausschuss: Am 28. Februar diskutieren der Verkehrsausschuss und die Bezirksvertretung 1 in einer gemeinsamen Sitzung die von der Stadtspitze vorgestellte Planung. Dabei geht es hauptsächlich um das Tunnel-Verkehrskonzept.

Stadtrat: Laut OB Erwin soll dem Rat schon in der Sitzung am 22. März der Grundstücksverkauf am Jan-Wellem-Platz vorgelegt werden. Erwin sagte, es gebe zwei potenzielle Investoren. Im Gespräch ist vor allem die HSBC Trinkaus-Bank. Die CDU hat gegen SPD, Grüne, FDP und Linskpartei keine Mehrheit.