Schulbusse sollen mindestens ein Jahr länger rollen
Vorerst ausgesetzt werden soll der Plan der Stadt, den Schulbusverkehr im Norden an die Rheinbahn zu übergeben.
Düsseldorf. Normalerweise geht es in der Bezirksvertretung 5 (Kaiserswerth, Lohausen, Stockum, Angermund, Wittlaer und Kalkum) eher beschaulich zu. Doch als es um den Schulbusverkehr im Norden ging, kochten die Emotionen quer durch alle Fraktionen hoch. Denn die Vorstadtpolitiker fühlten sich vor vollendete Tatsachen gestellt, weil die Sparmaßnahme nur im Schulausschuss auf den Weg gebracht wurde, ohne dass die Betroffenen überhaupt angehört wurden.
Bislang werden die Jungen und Mädchen im ländlich geprägten Norden von einem privaten Busunternehmen gefahren. Rund 250 Schüler sind es an der Grundschule in Wittlaer, 25 in Kaiserswerth. Die Stadt plant, die Aufgabe schon zum nächsten Schuljahr an die Rheinbahn zu übergeben.
Das Konzept von Silke Vogelbusch, der Leiterin des Schulverwaltungsamtes, sieht vor, dass die Rheinbahn in Wittlaer zu den Stoßzeiten auf der Linie 760 Gelenkbusse einsetzen soll, damit alle Kinder Platz finden. Nach Schulschluss soll der E-Bus auf dem Wittlaerer Schützenplatz halten, denn die Haltestelle an der Grundschule ist viel zu klein. Dazu müsste der Schützenplatz allerdings erst einmal saniert werden. In Kaiserswerth soll der Busverkehr sogar ganz eingestellt werden, weil die Kapazität in den Bussen und Bahnen nach Auffassung des Schulverwaltungsamtes ausreicht.
Erst nach etlichen Nachfragen räumte Silke Vogelbusch ein, welche Nachteile das neue Konzept mit sich bringt. Denn die Rheinbahn würde nur die normalen Haltestellen anfahren. der private Busunternehmer fährt die Schüler praktisch bis an den Wohnort. Und reagiert flexibel, wenn der Unterricht zur zweiten Stunde anfängt oder gar mal ausfällt. Auch das könne man von der Rheinbahn nicht erwarten.
Ratsfrau Ruth Decker erinnerte daran, dass die Stadt 1975 bei de Eingemeindung von Kalkum einen Vertrag unterzeichnet hat, der zusichert, dass die Kinder aus dem Stadtteil mit dem Bus zur Schule gebracht werden.
Als der neue Stadtteil Einbrungen errichtet wurde, wollten die jungen Familien, die dort eingezogen sind, am liebsten eine eigene Grundschule haben. Sogar ein Grundstück dafür war schon vorgesehen. Damals sicherte Oberbürgermeister Joachim Erwin zu. dass der Schulbusverkehr aufrecht erhalten wird. Darum wurde auf den Bau verzichtet.
Mit dem neuen Konzept waren alle Fraktionen nicht einverstanden. Per Dringlichkeitsbeschluss wurde entschieden, dass die Sparmaßnahme erst einmal für ein Jahr verschoben wird. In der Zeit soll geprüft werden, ob sich die Eltern möglicherweise an den Fahrtkosten beteiligen können. Zusammen mit den beiden betroffenen Schulen und Polizei soll auch nach anderen Alternativen gesucht werden.