Tolle Bühne, mäßige Songs

Es wird viel falsch gesungen

Düsseldorf. Bei jedem Eurovision Song Contest gab es immer fünf oder sechs Songs, die mir gut gefallen haben. Nach dem zweiten Halbfinale muss ich sagen, dass ich über das schlechte Niveau erstaunt bin. Auch diesmal wurde wieder sehr viel falsch gesungen, und es war nicht ein Titel dabei, von dem ich sagen würde: Das ist der Sieger. Ich glaube, diesmal gibt es keinen klaren Favoriten.

Ich glaube, dass Lena eine gute Chance hat. Der Startplatz 16 muss dabei kein Nachteil sein. Als ich 1980 gewonnen habe, war ich der 19. Teilnehmer. Letztlich muss man sich mit dem Song durchsetzen. Die Engländer mit Blue könnten ganz vorn dabei sein. Das sind erfahrene Musiker, die wissen, wie man sich auf einer großen Bühne verkauft.

Zum Favoritenkreis gehören sicher auch die Iren. Mit „Lipstick“ haben die beiden Zwillinge von Jedward eines der besten irischen Lieder seit langem, die Background-Sänger sind auch wirklich gut. Ich persönlich würde mich freuen, wenn Dänemark erfolgreich ist. Es würde mich aber nicht überraschen, wenn Finnland gewinnt. Paradise Oskar ist ein Singer und Songwriter und das komplette Kontrastprogramm zu allen anderen Teilnehmern. Gut angekommen ist bei vielen ebenfalls der französische Beitrag.

Aber es kann am Ende auch alles anders kommen. Denn auch am Donnerstagabend haben sich wieder viele osteuropäische Länder für das Finale qualifiziert. Das kann sich stark auf das Voting auswirken, wenn man sich gegenseitig die Punkte gibt.

Aber wenigstens eins ist heute Abend sicher: Die Bühne in Düsseldorf ist großartig.