U-Bahn-Bohrer kommt in Düsseldorf als "U-Boot" an

Düsseldorf. Mehr als die Hälfte der Strecke istgeschafft: "Tuborine", die 1300 Tonnen schwere Bohrmaschine für denDüsseldorfer U-Bahnbau, hat die erste Etappe als "U-Boot" beendet.

Intrübe blubberndem Wasser durchbrach der Superbohrer einen Monatfrüher als geplant am Montag eine Betonwand an der DüsseldorferKasernenstraße und war so für die wartende Menge nur indirekt zu sehen.

"Tuborine" hatte sich in den vergangenen Monaten 1,3Kilometer weit durch den Untergrund der Landeshauptstadt gefräst,berichteten Sprecher der Stadt und der verantwortlichen Baufirma.Um Gegendruck zu erzeugen, war die Grube, in die der Bohrer vorstieß, meterhoch mit 3000 Kubikmetern Wasser gefüllt worden.

867 Betonringe stabilisieren den Tunnel, der gegen das Volllaufen mit Wasser abgedichtet ist. Der 65 Meter lange Bohrer wird nun zerlegt, aus der Grube gehievt und für den östlichen knapp einen Kilometer langen Teil der U-Bahntrasse neu zusammengebaut. 29 Wochen hatte die 60-köpfige Tunnelbaumannschaft gebraucht, um mit weniger als drei Millimetern Abweichung ans Ziel zu gelangen.

Das frühe Erreichen des Ziels habe auch daran gelegen, dass "Tuborine" auf wenig Widerstand stieß: Unliebsame Überraschungen wie große Findlinge lagen nicht im Weg. 80 000 Kubikmeter Erdreich verließen den Tunnel als Schlamm durch Leitungen gepumpt.

Die aufwendige Demontage der Maschine könnte nun noch vor dem Weihnachtsgeschäft in der Düsseldorfer City beendet sein. Im April 2011 soll "Tuborine" dann mit der zweiten und letzten Etappe beginnen.

Sie reicht über 959 Meter vom Corneliusplatz bis zum Wehrhahn/ Höhe Wielandstraße.