Verkehrte Jahreszeiten
Das Wetter zeigte sich 2011 von der launischen Seite.
Düsseldorf. Ein Sommer, der auf den April vorgezogen wurde, ein November mit Sonne satt, stattdessen Regen im Juli und August — das Wetter tat in diesem Jahr sehr viel, um gängige Erwartungen zu enttäuschen. Und ein Blick auf die Daten zeigt: Gefühlte Wahrnehmung und meteorologische stimmen in der Tat überein.
Das Jahr begann nach einem fast arktischen Dezember mit rasantem Tauwetter und folglich Hochwasser. Von da an sollte der Rhein allerdings auch wieder rapide an Höhe verlieren. Ein März, in dem es gegen hiesige Gepflogenheiten quasi gar nicht regnete, gab dem Fluss dann den Rest. So niedrig wie Ende März 2011 stand der Pegel seit Beginn der Aufzeichnungen nicht.
Der April verwöhnte dann mit viel Sonne und einer mittleren Temperatur, die 4,2 Grad über dem Durchschnitt lag, nämlich bei 13,4 Grad. Doch nach dem herrlichen Frühjahr folgte im Sommer die Enttäuschung. Der Juli lag als einziger Monat im Jahr unter dem Durchschnitt, brachte mehr Regen (114 Prozent) und weniger Sonne (63 Prozent). Im August lag der Niederschlag gar fast doppelt so hoch wie üblich.
Immerhin die Jahresbilanz bleibt positiv: 85 Prozent des durchschnittlichen Niederschlags, 1,2 Grad wärmer. Der November mit seiner vielen Sonne tat noch etwas für die Statistik — und versöhnte manche Düsseldorfer vielleicht spät mit dem trüben Sommer.
Wenigstens der Dezember tanzte schließlich nicht aus der Reihe und zeigte sich, wie man ihn im Rheinland kennt: mild und regnerisch. eck