Wenn der Tausendfüßler fällt
Für den Abriss der Hochstraße müssen drei zentrale Straßenbahnlinien monatelang umgeleitet werden.
Düsseldorf. Das Groß-Projekt Kö-Bogen, um das jahrelang abstrakt gestritten wurde, wird für die Düsseldorfer konkret. Längst sind die Libeskind-Häuser im Rohbau fertig. Schon Anfang Januar soll, wie die WZ berichtete, das erste Teilstück der neuen Autotunnel eröffnet werden. Und auch der Abriss des Tausendfüßlers wirft seine Schatten voraus. Denn für die Fahrgäste der Rheinbahn wird sich durch den Fall der Hochstraße viel ändern. Für die Linien 701, 706 und 715 wird es wegen der Bauarbeiten ab Februar größere Umleitungen geben, einige Haltestellen werden für mehrere Monate gar nicht mehr angefahren.
Der Grund: Die zentrale Route Kaiserstraße/Berliner Allee wird wegen der Abrissarbeiten ab Ende Februar für den Bahnverkehr komplett gesperrt (siehe Grafik). Die Ausweichroute verläuft durch die Altstadt und über die Schadow- sowie Jacobistraße. Damit das klappt, müssen bis Februar an den Kreuzungen Schwadow-/Jacobistraße sowie Münster-/Blücherstraße neue Abbiegemöglichkeiten gebaut werden.
Wenn der Tausendfüßler abgerissen ist, können die Bahnen Richtung Süden wieder wie üblich fahren, in Gegenrichtung bleibt die Umleitung aber auch dann noch bestehen. Regulären Betrieb gibt es womöglich sogar erst wieder, wenn 2015 alle Autotunnel fertig ist.
Noch bevor sich der Verkehrsausschuss am Mittwoch mit diesen Plänen befasst, kam das Thema gestern in der Bezirksvertretung 1 (Stadtmitte) auf den Tisch. Den Abgeordneten bereitet vor allem Kopfzerbrechen, dass der U-Bahnhof Nordstraße nicht mehr mit der Straßenbahn verknüpft sein wird. SPD-Vertreter Horst Gieseler schlug deshalb vor, die 715 solle von Norden kommend über Nord-, Kaiser-, Stern- und Duisburger Straße wenden. Der südliche Anschluss Richtung Eller solle dann von der 713 abgedeckt werden.
Ein exakter Zeitplan steht indes noch nicht fest. Laut Cathleen Cramer vom Verkehrsamt wird es im Februar zu Beginn der Umleitungen für „ein langes Wochenende“ zu Vollsperrungen kommen.
Baudezernent Gregor Bonin teilte derweil mit, dass die Dokumentation des technischen Baudenkmals „Tausendfüßler“ inzwischen abgeschlossen ist. Dazu gehören u.a. die Sicherung der Bauunterlagen sowie umfassende Fotodokumentationen.