Buch Habel schließt bereits Ende März

Zehn der zwölf Mitarbeiter der Filiale an der Hochstraße ist gekündigt worden.

Krefeld. Bücher auf vier Etagen, 40 Mitarbeiter, ein Café und eine ungewöhnliche Fassade, in der abends farbige Buchrücken über der Hochstraße erstrahlten: Am 24. April 2003 wurde im umgebauten Boecker-Haus die Buchhandlung Habel eröffnet. Das Zehnjährige wird Habel nicht feiern können, Ende März wird die Filiale geschlossen.

Von den verbliebenen zwölf Mitarbeitern haben zehn die Kündigung erhalten, ein Arbeitsvertrag läuft aus und eine Mitarbeiterin wird von einer anderen Niederlassung übernommen. Das teilte Christian Wolfram, Unternehmenssprecher der Buchhandelskette Hugendubel in München, auf Anfrage der WZ mit. 2011 war die Habel-Kette von Hugendubel übernommen worden, behielt aber in Krefeld den alten Namen.

Schon damals war klar, dass der Standort Krefeld auf der Kippe steht. Intern war von einer Aufgabe Ende dieses Jahres die Rede. Das Café ist schon lange geschlossen, zuletzt fand der Verkauf nur noch auf 1100 Quadratmetern statt.

Zum einen befindet sich mit Thalia die Konkurrenz aus Hamburg in unmittelbarer Nähe, zum anderen steckt der Buchhandel seit Jahren in einem gewaltigen Umbruch — nicht zuletzt wegen der Online-Konkurrenz und der Einführung des E-Books.

Hugendubel hat im vergangenenen eigene Standorte in München und Kassel aufgegeben. Anderseits hat das familiengeführte Großunternehmen 2012 die restlichen Anteile an der Lübecker Großbuchhandlung Weiland übernommen. Damit hat Hugendubel derzeit 80 Standorte in Deutschland.

Was aus dem Geschäftshaus Hochstraße 68 — 80, das im Erdgeschoss noch den Gerry-Weber-Store beherbergt, ist noch unklar. Das Objekt gehört der Canada Life, einem Versicherungsunternehmen, das vor 165 Jahren in Ontario gegründet wurde. Seit dem Jahr 2000 ist Canada Life auch auf dem deutschen Markt tätig. Unternehmenssitz: Köln. Wie es heißt, ist man auf der Suche nach einem neuen Mieter. al