Dionysius-Kirche – der Wandel des Wahrzeichens
Die jetzige Sanierung der Innenstadt-Kirche ist nicht die erste in ihrer Geschichte.
Krefeld. In der ersten Novemberwoche gehen die Arbeiten am Krefelder Wahrzeichen, der Kirche St. Dionysius, in die letzte Runde. Am 3. November soll ein mobiler 98 Meter hoher und rund 400 Tonnen schwerer Teleskopkran auf dem Vorplatz der Innenstadt-Kirche aufgebaut sein und die Kuppel aufsetzen.
Zuerst wird die vormontierte Kuppel auf den Turm befördert, die mit einem Durchmesser von sechs und einer Höhe von fünf Metern mehr als elf Tonnen wiegt. Danach wird die Spitze hochgehievt, die inklusive Kreuz 16 Meter hoch ist und über acht Tonnen auf die Waage bringt. Oben werden die beiden großen Teile montiert. Danach wird das Gerüst, das seit vielen Jahren das Bild der Kirche prägt, bis zur oberen Balustrade abmontiert. Die muss nämlich im Anschluss noch saniert werden.
Die mehr als 1,4 Millionen Euro teure Sanierung von Turm, Kuppel und Spitze - notwendig geworden wegen massiver Sturmschäden aus dem Jahr 2004 - ist nicht die erste in der Geschichte der City-Kirche, die seit mehr als 250 Jahren das Stadtbild prägt.
Mitte des 18. Jahrhunderts, am 30. März 1749, war klar: Krefeld bekommt am Ende der Rheinstraße eine neue Kirche. Am 9.August 1754 wurde der Grundstein gelegt, zwei Jahre später war sie fertiggestellt. Bereits zwölf Jahre danach erhielt das Gotteshaus an der Ostseite einen Turm, der aber schon bald der aufstrebenden, wachsenden Stadt nicht mehr repräsentabel genug erschien. Von 1840 bis 1844 wurde St. Dionysius wegen der steigenden Einwohnerzahlen erweitert, 1896 weihte Bischof Herrmann Josef Schmitz den erheblich höheren neuen Turm.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche bei Bombenangriffen - wie viele andere Gebäude in der Innenstadt - stark beschädigt. 1954 wurde sie repariert und instand gesetzt. 1972 folgte die Umgestaltung des Altarraums, 1987 eine umfassende Renovierung.