Fans feiern Plattendebüt von Patrick Richardt
Gitarrist erkrankt, Verstärker durchgebrannt — das Konzert des Krefelder Sängers stand unter einem schlechten Stern. Das Publikum sorgte aber für gute Stimmung
Krefeld. „Hallo, ich bin Patrick Richardt und das ist meine Band.“ Der junge Mann auf der Bühne schaut grinsend durch das Publikum. Den Satz hätte er sich sparen können, es sind doch heute alle ins Magnapop an der Dießemer Straße gekommen, um ihn zu sehen und zu hören.
Vor einem ausverkauften Haus feierte der Krefelder Patrick Richardt die Veröffentlichung seines ersten Soloalbums „So, wie nach Kriegen“ beim Hamburger Independent-Label Grand Hotel van Cleef, wo auch Kettcar und Thees Uhlmann unter Vertrag sind.
Schon lange hatte Patrick Richardt auf diesen Tag gewartet, seine Fans immer wieder mit Videos auf seiner Internetseite angefüttert, und als dann der Tag der Albumveröffentlichung endlich kam, war doch alles ganz anders als erwartet.
„Heute morgen habe ich erstmal einen Anruf bekommen, dass unser Gitarrist mit Fieber im Bett liegt und nicht spielen kann,“ erzählt der Musiker. „Anschließend ist beim Soundcheck auch noch ein Verstärker durchgebrannt.“
Als Gitarrist springt Freund Jan Büttner, bekannt von der Krefelder Band The Fog Joggers, ein und auch mit einem Verstärker können Freunde aushelfen. Der guten Laune steht dann also doch nichts mehr im Wege und das sieht wohl auch das Publikum so.
Während Richardt auf der Bühne seine erste Single „Adé, Adé“ spielt, wird er von lauten Chören aus der Menge begleitet. „Reiß die Mauern ein, jetzt oder nie. Adé, Adé.“
Immer wieder gibt es minutenlangen Zwischenapplaus, es wird getanzt und gegrölt. Nach einer knappen Stunde auf der Bühne des Magnapops muss Richardt sogar noch einmal einen bereits präsentierten Song spielen, weil das Publikum unentwegt nach einer Zusage verlangt, die dreizehn Stücke des Albums aber bereits gespielt sind.
Als Richardt dann irgendwann mit zerzausten Haaren die Bühne verlässt, lächelt er von einem Ohr zum anderen. Und das Publikum tut es ihm gleich. „Dem sympathischen Typen wünscht man doch echt, dass er es schafft“, flüstert eine junge Frau zu ihren Freundinnen, die Gruppe nickt zustimmend.