Folklorefest: Keltischer Dudelsack trifft auf rockige E-Gitarre
Am 17. und 18. August steigt das beliebte Festival am Platz an der Alten Kirche — ein Höhepunkt des Sommers.
Krefeld. Es ist eine Institution im Musikleben dieser Stadt. Treffpunkt für Jung und Alt, Sommerfest, feste Größe im Kalender am Ende der großen Ferien — und das seit 1978. Zum 35. Mal wird in diesem Jahr auf dem Platz an der Alten Kirche das Folklorefest gefeiert. Die Herkunftsländer der Bands reichen vom südlichen Portugal bis zu den Färöer-Inseln hoch im Norden.
Jürgen Sauerland-Freer, Leiter des Kulturbüros, wird das Festival offiziell eröffnen, eine kleine Reverenz an die Geschichte. Von 1978 bis 2001 war das Fest städtisch, „erfunden“ und durchgeführt vom Kulturamt, wie das Kulturbüro früher hieß. Als die Stadt sich von der Organisation zurückzog, sprangen Krefelder Bürger in die Bresche. 2004 haben sie einen Verein gegründet, der bis heute die Verantwortung trägt.
Eine Erfindung des Vereins ist der Themenabend am Vortag des eigentlichen Festivals. Am Freitag, 17. August, lautet das Motto Rock’n’Roll. Die Barracudas aus Leipzig liefern den Beat, Tanzschritte wird der Rock’n’Roll Club Number One Krefeld den Besuchern nahe bringen, die sich trauen.
Der Folk- und Weltmusiktag am Samstag, 18. August, startet mit Programm für die Kleinen. Die Luftgaukler animieren die Kinder mit ihrem Seiltanztheater am Schwanenbrunnen. Apropos Schwan: Er ist das Wappentier des diesjährigen Festivals. Folklore-Wappentier-T-Shirts kann man wie immer am Stand des Vereins ergattern, des Weiteren sind rund um den Platz internationale Leckerbissen im Angebot.
Nach diversen Vorbands startet das Hauptprogramm auf der Bühne am Platz an der Alten Kirche am Samstag um 16.15 Uhr mit Gudrid Hansdottir von den Färöer-Inseln. Die Insulanerin besticht mit eher traditionellem Singer-Songwriting.
Kirchweihlieder treffen auf Rap, urbane Grooves auf fränkische Musikkultur — das Kellerkommando aus Bamberg macht’s möglich. Die Franken lassen Folklore krachen, ohne dass es krachledern wird.
Tief aus der schwedischen Provinz kommen die fünf Herren von Golden Kanine. Die als Hinterwäldler getarnten musikalischen Genies mögen es osteuropäisch-schwermütig, ihr Charme ist so verschroben wie eigenwillig.
Topact zu vorgerückter Stunde ist Dazkarieh aus Portugal. Das Quartett hat an Instrumenten die griechische Bouzouki, die arabische Darabuka und auch den keltischen Dudelsack zu bieten. Die treffen dann auf verzerrte E-Gitarren und rockige Drums. Man ahnt es schon: Mit Fado hat der freche Weltmusikmix der Portugiesen rein gar nichts zu tun.