Frauenchor Hobby Singers „Auch mal Mut zum falschen Ton“
Mit einer offenen Probe sucht der Frauenchor Hobby Singers neue Stimmen. Im April ist ein Konzert geplant.
Krefeld. Am liebsten singen die 32 Damen in der Fischelner Clemenskriche: „Dort ist die Akustik und Atmosphäre ideal“ erklärt Gründungsmitglied Johanna Abelen. „Wenn man zum Beispiel im Freien singt, ist das schwieriger.“
Seit 1977 trällern die Hobby Singers ihre Liedchen. Doch entstanden ist der Chor ganz zufällig: „Der MGV Cäcilia feierte sein 100-jähriges Jubiläum und wir Frauen wollten den Männern ein Ständchen singen“, erinnert sich Johanna Abelen. „Das hat uns so gut gefallen, dass wir selbst einen Frauenchor gründeten.“
Ein Jahr später wurde der Chor ein eingetragener Verein. Ursprünglich waren es 17 Frauen, doch mit der Zeit wurden es immer mehr. Seitdem hat der Chor schon allerhand erlebt. Die Vorsitzende Susanne Abelen erzählt, dass der Verein 2003 nur noch 13 Mitglieder gezählt habe. Doch durch Werbung, Flyer und Mundpropaganda fanden wieder mehr Frauen Gefallen am Singen.
Mittlerweile hatten die Damen im Alter zwischen 26 und 73 Jahren bereits zahlreiche Auftritte in Hospizen, auf Weihnachtsmärkten, im Zoo oder auf Hochzeiten. Zu ihrem Repertoire gehören Lieder aus Musicals, Popsongs, Operetten, Volkslieder sowie Rocksongs. „Eigentlich sucht der Chorleiter die Lieder aus, doch wir haben immer Mitspracherecht. Das ist anspruchsvoll und fordert uns heraus, immer neue Richtungen auszuprobieren“, sagt Susanne Abelen.
Jedoch sucht der Verein stets neue Mitglieder — vor allem junge Stimmen. Aus diesem Grund veranstalteten die Hobby Singers eine offene Chorprobe. Dort konnten interessierte Frauen ein wenig Chorluft schnuppern und gucken, ob es ihnen gefällt.
So durften bei der Probe vier neue Gesichter begrüßt werden, eine von ihnen war Jutta Bee: „Ich habe früher mal im Schulchor gesungen, aber sonst singe ich nur privat, habe also keine Erfahrung. Ich wollte schauen, ob meine Stimme überhaupt geeignet ist“, erzählt sie. Doch Susanne Abelen beruhigte sie: „Jeder, der ein bisschen Taktgefühl hat, kann singen. Es dauert sowieso ungefähr ein Jahr, bis man richtig drin ist.“
Die Hobby Singers werden seit Januar von Ariane Gdanitz geleitet. Es ist der erste Chor der Diplom-Musikpädagogin. „Einfach mitsingen und auch mal Mut zum falschen Ton“, begrüßte sie die neuen Sängerinnen. Die Chorleiterin erklärt, dass die Stimme Teil des Körpers sei und wie beim Sport erst warm werden müsse. So begannen die Damen die eineinhalbstündige Chorprobe mit leichten Dehn-, Atem- und Stimmübungen. Anschließend tönten Weihnachtslieder durch das Clemenshaus. Schnell fand auch Jutta Bee Gefallen daran und damit Anschluss an die Gruppe.
Bei dem geplanten Frühlingskonzert im April sind alle vier Fischelner Chöre dabei — bereits jetzt wird dafür geprobt. Und vielleicht werden bei diesem Konzert schon vier neue Stimmen der Hobby Singers zu hören sein.