Gnadenhof: Luft und Liebe sind nicht genug
Manuela Juretzko bewahrt Sportpferde vor dem sicheren Tod. Ihr Verein steckt derzeit aber selbst in Schwierigkeiten.
Krefeld. Sie kann einfach nicht anders, und das glaubt man ihr aufs Wort: Seit 20 Jahren rettet Manuela Juretzko Pferde vor dem sicheren Tod beim Schlachter. Meist sind es ehemalige Sportpferde, die von ihren Besitzern „ausrangiert“ wurden, weil sie nicht mehr die geforderte Leistung gebracht haben. „Manche sehen in Pferden eben leider nur Sportgeräte“, sagt Juretzko.
Vor elf Jahren hat sie den Pferdeschutzbund Krefeld gegründet, um Mitstreiter für die ehrenamtliche Arbeit zu gewinnen und eine solide finanzielle Basis für den Gnadenhof zu schaffen.
Das war dringend notwendig, denn die Kosten für Stallmiete, Futter, Hufschmied und Tierarzt sind hoch. „Allein mit den Mitgliedsbeiträgen ist das aber leider nicht zu stemmen“, sagt Juretzko. Was fehlt, zahlt sie aus eigener Tasche.
Doch die Unsicherheit ist groß und ihre Ressourcen sind begrenzt: Manuela Juretzko braucht dringend selbst Hilfe, um ihr Engagement fortzusetzen.
Damit sie ihren Tieren weiterhin ein letztes Zuhause geben kann, ist sie auf Geld- und Sachspenden angewiesen. Derzeit versorgt Juretzko fünf Pferde und zwei Ponys im angemieteten Stall am Papendyk.
„Vor wenigen Tagen ist ein Pferd gestorben“, erzählt sie. Es war schwer krank, der Tierarzt kam häufig auf den Hof. „Da kommen hohe Rechnungen auf uns zu.“
Manuela Juretzko treibt die Sorge um, dass sie ihr Pferdeheim bald nicht mehr finanzieren kann — auch wenn sie selbst alles gibt, was sie hat. „Früher haben wir manchmal nur trockene Brötchen gegessen, damit es für die Pferde reicht“, erzählt sie.
Damit meint sie sich und ihren langjährigen Weggefährten Luigi Carrara, der im November verstorben ist. Er war genau wie Manuela Juretzko in jeder freien Minute im Stall. Aber Luft und Liebe sind eben nicht genug, um den Tieren ein würdiges Altern zu ermöglichen.
Was derzeit fehlt, sind Menschen, die sich langfristig für die Pferde engagieren möchten. „Regelmäßige Spenden würden uns Planungssicherheit geben“, sagt Manuela Juretzko. Sie sucht Sponsoren und Paten für die Tiere. „Aber grundsätzlich mangelt es momentan an allem“, sagt sie. „Wir brauchen Heu, Stroh, Futter und warme Pferdedecken.“ Spenden aller Art sind jederzeit willkommen.