In Krefeld fehlen 7740 Altenwohnungen
Pestel-Institut sieht einen Riesenbedarf.
Krefeld. Es herrscht Mangel an Senioren-Wohnungen: In Krefeld werden in den kommenden Jahren rund 7740 altengerechte Wohnungen fehlen. Das geht aus der aktuellen Studie „Wohnen 65plus“ hervor, die das Institut Pestel veröffentlicht hat. Die Wissenschaftler aus Hannover geben darin erstmals auf der Grundlage der neuen Zensus-Zahlen eine Prognose für die Bevölkerungsentwicklung. Demnach werden im Jahr 2035 in Krefeld rund 66 280 Menschen älter als 65 Jahre sein — 38 Prozent mehr als heute.
„Mit der Zunahme Älterer wird auch die Zahl der Pflegebedürftigen rasant wachsen“, sagt Pestel-Studienleiter Matthias Günther. Die Prognose für Krefeld gehe von rund 10 890 Pflegebedürftigen im Jahr 2035 aus. „Bei dieser Entwicklung wird es höchste Zeit, barrierearme Wohnungen für Senioren zu schaffen. Ziel muss es sein, die älteren Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden wohnen zu lassen. Auch dann noch, wenn sie dort ambulant gepflegt werden müssen. Die Alternative ist der Umzug ins Pflegeheim. Genau das wollen viele Ältere aber nicht“, sagt Günther.
Zudem führe die stationäre Pflege im Heim zu Mehrkosten. Ein Pflegeplatz im Heim koste — im Vergleich zur ambulanten Pflege zu Hause — pro Jahr rund 7200 Euro mehr. Verglichen mit dem Aufwand, der notwendig ist, um eine Wohnung altersgerecht zu sanieren, geht laut Bundesbauministerium die Rechnung schnell auf. Demnach kostet der Umbau einer barrierearmen zu einer barrierefreien Wohnung durchschnittlich 15 600 Euro.
Schon mit der Einsparung der Extrakosten für die Heimpflege lasse sich eine seniorengerechte Wohnungssanierung in gut zwei Jahren finanzieren. Insgesamt müssen in Krefeld 120,7 Millionen Euro in das altersgerechte Bauen investiert werden.