WZ-Wahlcheck: Die SPD - Private Einblicke bei Twitter und Facebook

Die WZ testet vor der Wahl das Internetangebot der Parteien. Die SPD zeigt sich netzaffin.

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Krefeld. Die Krefelder Sozialdemokraten haben sich im Netz regelrecht breitgemacht. Wer „SPD“ und „Krefeld“ bei Google sucht, merkt schnell, dass die Partei zumindest in der Masse der digitale Platzhirsch der Stadt ist.

So hat neben der SPD-Krefeld auch OB-Kandidat Frank Meyer seine eigene Website — genauso wie jeder einzelne Ortsverein. Das Mausrad surrt während immer mehr Seiten in der Trefferliste auftauchen: SPD-Fischeln, Bockum, Hüls, Süd, Mitte, Nord, Nord-Ost, Oppum-Linn, Uerdingen, Fraktion-Nord . . . Die Auftritte sind dabei keine Klone der Mutterseite, sondern überzeugen mit eigenem Design und persönlicher Note. Respekt.

Die Hauptseite erinnert vom Aufbau an eine professionelle News-Seite. Oben laufen die aktuellen Themen durch eine Slideshow. Darunter sind weitere Nachrichten mit absteigender Aktualität aufgelistet.

Die Seite ist nicht überfrachtet, so dass sich jeder Besucher schnell auf ihr zurechtfinden kann. So sind zum Beispiel nur zwei Klicks erforderlich, um bis zum aktuellen Wahlprogramm zu gelangen.

Unter „Kontakt“ ist es möglich, über ein Formular seine Fragen direkt in Richtung Josef-Hellenbrock-Haus zu schicken. Zum Test lassen wir eine Bürgerin eine Anfrage zum Dauerthema „Theaterplatz und Drogenszene“ stellen. Die Antwort kommt nach vier Tagen. Damit ist die SPD zeitlich der Gewinner des WZ-Tests, bei dem alle Parteien eine digitale Anfrage erhalten haben.

Referent David Nowak schickt einen Antrag und ein Handlungskonzept zum Thema Theaterplatz. Das sechsseitige Dokument lässt fürs Erste keine Fragen offen und signalisiert unserer Bürgerin, dass sie die Partei nicht auf dem falschen Fuß erwischt hat.

Generell macht die SPD in Sachen Dialog im Netz deutlich mehr als andere. Auf der Extra-Page spd-krefeld-dialog.de sind die Bürger explizit aufgefordert, zu vorgefertigten Themengebieten wie Stadtentwicklung oder Kinder und Familie ihre Meinung zu sagen.

Auch die Sozialen Netzwerke hat die SPD Krefeld nicht vergessen. Während Frank Meyers „Blog“ nichts weiter als eine Sammlung von vier Aufsätzen ist, spielt der OB-Kandidat auf Kanälen wie Facebook und Twitter ernst zu nehmend mit. Hier sitzt kein Politiker vor dem Rechner, der stupide Pressemitteilungen in seine Auftritte kopiert.

Meyer ist bei Twitter und Facebook regelmäßig aktiv und zeigt sich hier auch von seiner privaten Seite: „Der Film #ALongWayDown ist fast so gut, wie die Romanvorlage, also sehr gut. Aber Vorsicht, ich bin auch ein großer Fan von Autor #NickHornby“, lässt er seine mehr als 300 Twitter-Follower beispielsweise wissen.

Uns bei Facebook erinnert der Liverpool-Fan sowohl mit Texten als auch mit Bildern an das Fußballspiel, bei dem vor 25 Jahren 96 Menschen ums Leben kamen.

Unser Urteil: Die Auftritte wirken authentisch — kein PR-Gag.