Massage für verspannte Hunde
In einem Kurs zeigt Sonja Öhlckers Techniken, um Vierbeiner wieder fit zu machen.
Krefeld. Es knackt und schmerzt. Verspannungen und Rückenbeschwerden aller Art sind heute aus verschiedenen Gründen eine Volkskrankheit. Doch nicht nur Menschen profitieren von einer Massage. Bloßes Knuddeln und Streicheln von Tieren war gestern. Wer seinen geliebten Vierbeiner wirklich verwöhnen möchte, der greift auf professionelle Massagetechniken zurück. „Es ist nicht anders als beim Menschen. Wenn Hunde Verspannungen oder etwa Hüftprobleme haben, kann man mit Massagen helfen“, sagt Sonja Öhlckers.
In Viersen betreibt die Tierphysiotherapeutin ihre eigene Praxis. Zum ersten Mal stellte sie nun in Krefeld in Kooperation mit der Volkshochschule bei einem zweieinhalbstündigen Crashkurs verschiedene Massagetechniken vor.
Sonja Öhlckers, Tierphysiotherapeutin
Nach einer kurzen theoretischen Einführung zur Anatomie des Hundes durfte bei einer klassischen vierstufigen Massagetechnik Hand angelegt werden. Fünf Hundebesitzer haben sich in einem Seminarraum der VHS versammelt. Ihre kleinen und großen auf Decken platzierten Vierbeiner hatten noch keine Gelegenheit, sich anständig zu beschnuppern, da sollten sie sich schon entspannen. Es war Zeit für die erste Phase der 30-minütigen Massagetechnik.
Mit beiden Händen sollen die Teilnehmer links und rechts neben der Wirbelsäule des Hundes entlang streichen. „Üben sie dabei keinen besonders großen Druck aus. Wenn ihr Hund anfängt zu gähnen, zu blinzeln oder zu pupsen, machen sie alles richtig“, sagt Kursleiterin Sonja Öhlckers.
Hundebesitzerin Konstanze Fischer macht wohl einiges richtig. Ihre acht Jahre alte Bodeguero-Mischlingshündin wirkt nach anfänglicher Aufregung ruhig und entspannt. Sie genießt es förmlich, sich den Händen ihres Herrchens hinzugeben. „Ich habe schon mal einen Kurs für Hundemassage besucht. Ich lasse mich schließlich ja auch gerne massieren und möchte nur das Beste für meinen Hund“, sagt Fischer.
Nach der sogenannten „Streichung“ darf geknetet werden. „Mit der Knetung können sie Unterhautverklebungen beheben“, erklärt Sonja Öhlckers. Haut und Unterhaut werden dabei nah an der Wirbelsäule gefasst und dadurch von der darunterliegenden Körperschicht getrennt.
Die dritte Massagephase scheint vor allem dem fünfeinhalb Jahre alten spanischen Rüden „Rusty“ zu gefallen. Mit einem entspannten Hundelächeln lässt der stille Genießer die kleinen kreisenden Handbewegungen von Frauchen Bettina Dohmen über sich ergehen. „Die Zirkelung ist der intensivste Griff und löst Verspannungen und Verklebungen der Muskel“, sagt Sonja Öhlckers.
Nach den darauffolgenden „Rollungen“ an Oberschenkel und -arm wirkt auch Bodeguero-Mischling „Luna“ absolut tiefenentspannt. „Luna ist richtig relaxed, sie hat auch schon gepupst“, sagt Frauchen Konstanze Fischer freudig.
Nach der Einführung in die klassischen Massagetechniken folgte die Vorstellung einer speziellen Rückenmassage, einer Atemtherapie und der sogenannten „Colon Massage“, die Sonja Öhlckers ganz bewusst an das Ende des Kurses gelegt hat. „Das ist eine Darmmassage, die bei Verstopfungen hilft. Danach müssen die Hunde auch ganz schnell raus“, sagt sie.
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