Nicht nur Bach und Schubert, sondern auch Pop-Gesang
Rund 200 musikalische Talente kommen nach Krefeld, um bei „Jugend musiziert“ die nächste Runde zu erreichen.
Krefeld. Rund 200 musikalische Talente aus den Kreisen Kleve und Wesel sowie aus Krefeld wetteifern am 23. und 24. Januar in der Krefelder Musikschule in acht Altersgruppen zwischen sieben und 27 Jahren um die begehrten Plätze im Regionalwettbewerb "Jugend musiziert". Im Haus Sollbrüggen im gleichnamigen Park an der Uerdinger Straße wollen sie sich für Bundes- und Landesentscheidungen qualifizieren. Im vergangenen Jahr in Emmerich waren von 230 bewerteten Teilnehmern 82 weiterempfohlen worden.
Ralph Schürmanns, der Leiter der Krefelder Musikschule, und sein Klever Kollege Thomas Dieckmann, der auch Vorsitzender des Regionalausschusses für "Jugend musiziert" ist, sind optimistisch im Hinblick auf die Qualität. Angesichts der eher seltenen Kategorien wie Akkordeon und Gesang oder Alte Musik sei in diesem Jahr mit einem so regen Echo nicht zu rechnen gewesen. Dieckmann: "Auf der regionalen Ebene ist allerdings Mitmachen das wichtigste Kriterium."
Dennoch werden von den jungen Künstlern zum Teil hohe Leistungen erwartet. So hat Lara Boschkor (11) aus Kleve sich mit den schnellen Zigeunerweisen von Pablo de Sarasate angemeldet. Das Krefelder Supertalent Hannes Joachimi (14) tritt solo mit seiner Viola und Stücken von Bach, Hindemith und Schubert an und ist noch als Klavierbegleiter für andere tätig.
In der Solo-Wertung werden von den zwölf Jurys, die Schürmann aus praktizierenden Musikern und Lehrern gut gemischt hat, die Leistungen an Streich- instrumenten wie Violine, Viola und Cello sowie am Akkordeon und im Pop-Gesang bewertet, als Ensembles können Duos Klavier/Blasinstrument, Klavier für Kammermusik, Zupfinstrumente und Alte Musik teilnehmen.
Insgesamt wurden mehr als 130 Wettbewerbsprogramme überprüft. Die Bewerbungen mussten jeweils mit dem Testat eines Musiklehrers versehen sein. Wenn auch die Verpflichtung weggefallen ist, jeweils ein Stück in zeitgenössischer Musik zu spielen, so müssen die Teilnehmer doch eine ansprechende Mischung aus verschiedenen Musikepochen vorlegen. Sänger müssen ein eigenes Werk im Programm haben.
Während der Landeswettbewerb, der vom 17. bis zum 21.März in Essen stattfindet, und der Bundeswettbewerb vom 21. bis zum 29. Mai in Lübeck den Leistungsgedanken im Vordergrund haben und Wertungen dort bereits wichtige Stufen für eine professionelle Musiker-Karriere sind, steht der Regionalwettbewerb vor allem unter dem "olympischen Gedanken". Dieckmann: "Die Begabtenförderung ist wichtig."