Pastorius droht Karriereende
Eines der erfolgreichsten Pferde von Trainer Mario Hofer hat einen schlimmen Unfall beim Training erlitten.
Krefeld. Es passierte im Training am 12. August: An diesem frühen Montagmorgen hatte sich Spitzenpferd Pastorius bei einem Trainingsritt über die Galopprennbahn im Stadtwald eine Knochenabsplitterung am rechten Vorderbein zugezogen und musste wochenlang einen Gips tragen. Am Wochenende soll nach WZ-Informationen beim Herbst-Meeting auf der Galopprennbahn in Baden-Baden/Iffezheim bekanntgegeben werden, ob Pastorius seine Karriere fortsetzen kann. Vieles sieht derzeit danach aus, als ob er sich in Zukunft auf die Aufgabe als Deckhengst konzentrieren muss.
Pastorius war auf dem besten Weg, das erfolgreichste jemals in Krefeld trainierte Pferd zu werden. 2012 gewann der von Mario Hofer trainierte Hengst im traditionsreichen Derby in Hamburg. Bei 14 Starts mit sechs verschiedenen Reitern gewann der inzwischen vierjährige Hengst sechs Rennen und sammelte dabei eine Gewinnsumme von 769 155 Euro. Die Trainer erhalten in der Regel zehn Prozent der Gewinnsumme. Wenn man die Prämien, die bei Rennen zusätzlich an die Züchter ausgeschüttet werden, hinzurechnet, hat das Pferd sogar mehr als eine Million Euro für den Eigentümer, Prinz Franz von Auersperg aus München, gewonnen.
Unter den Siegen waren drei Gruppe I-Rennen (höchste Kategorie in Europa, der Sieger erhält mindestens 90 000 Euro Siegprämie), neben dem Derby der Dallmayr-Preis in München und den Prix Ganay in Paris. Vor einem Jahr startete er vor den Augen der Königin von England in Ascot und wurde Vierter.
Pastorius hatte bei einigen seiner Erfolge ein starkes Duo mit seinem älteren Bruder Point Blank gebildet, der als Tempomacher fungierte.
Sollte Pastorius tatsächlich Deckhengst werden, wird er Krefeld verlassen und aller Voraussicht nach im Gestüt Fährhof der Jacobs-Stiftung in Sottrum bei Bremen leben. „Die Entscheidung trifft natürlich der Besitzer, Prinz Franz von Auersperg. Aber die Tendenz geht wohl dahin, dass Pastorius Deckhengst wird und die Entscheidung beim Meeting in Baden-Baden fällt“, bestätigte Hofer am Donnerstag.