Startschuss zum Stadtradeln Krefeld Saßerath eröffnet Stadtradeln

Die WZ-Sportlerwahl-Gewinnerin 2014 ist Botschafterin der Aktion, die fürs Radfahren und bessere Verkehrsbedingungen werben soll.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Bei Wettkämpfen und beim Training ist Anna Pauline Saßerath mit dem Mountainbike oder dem Rennrad unterwegs. Am Sonntag lässt es die erfolgreiche Triathletin gemütlicher angehen. Mit einem handelsüblichen Hollandrad wartet sie gemeinsam mit Radfahrern aller Altersklassen vor der Fabrik Heeder auf den Startschuss zum diesjährigen Stadtradeln.

Sie unterstütze die Aktion, da sie nicht nur beim Training gerne in die Pedale trete. „Ich fahre jeden Tag fünf Kilometer mit dem Fahrrad zur Schule. Es ist gesund und nach dem Unterricht trägt es zu Entspannung bei“, sagt Saßerath. Hinzu kommen um die 200 Kilometer, die sie pro Woche bei ihren Trainingseinheiten mit dem Rad zurücklegt. „Dann fahre ich auf landwirtschaftlichen Wegen, zum Beispiel Richtung Neukirchen-Vluyn.“ Um möglichst viele Kilometer zusammen zu radeln, hatte die Triathletin für ihre Schule ein eigenes Team angemeldet, aber keine weiteren Teilnehmer gefunden. „Die Aktion ist noch nicht verbreitet genug“, schätzt die Sportlerin.

Aufgrund der bisher zurückhaltenden Beteiligung, ist sich auch einer der Organisatoren noch nicht sicher, ob das Rekordergebnis vom vergangenen Jahr (siehe Kasten) getoppt werden kann. „Wenn sich noch doppelt so viele Leute anmelden, könnten wir es packen“, sagt Karl-Heinz Renner.

Für Richard Duzaar ist es selbstverständlich, an der Aktion teilzunehmen. „Ich mache gerne Fahrradtouren und fahre jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit. Es ist sportlich und trägt zum Naturschutz bei. Die Radwege in Krefeld könnten jedoch ausgebessert werden“, sagt er. Auch Gabriele Kremer findet, dass viele Radwege saniert werden müssen. „Außerdem kann es nicht sein, dass ich als Radfahrer ständig vor Rot stehe, weil die Ampelschaltungen nur auf Autofahrer ausgelegt sind“, sagt sie.

Die Teilnehmer der Aktion sammeln nicht nur Kilometer, sie können auch auf Schäden und ungünstige Verkehrsbedingungen im Stadtgebiet aufmerksam machen. Diese werden im Internet auf einer Karte abgebildet und sollen am Ende der Aktion der Stadt mitgeteilt werden.

Daniel John (Grüne) ist davon überzeugt, dass die Aktion Stadtradeln langfristig zu einer besseren Infrastruktur für Radfahrer beitragen kann. „Es schafft Aufmerksamkeit und zeigt, dass Radfahren Spaß macht. Wir brauchen deutlich mehr Geld für Radwege und mehr Tempo-30-Zonen“, sagt er. Planungsdezernent Martin Linne ist sich bewusst, dass bessere Radwege nötig sind. „Wir haben viele gute Ansätze. Auf dem Weg hierher, bin ich aber ganz schön geholpert“, sagte er kurz vor dem Start der Eröffnungsradtour, die in den Krefelder Norden führt.

Diese durfte dann Triathletin Anna Pauline Saßerath eröffnen. Weniger kritisch, aber gewohnt sympathisch. „Ich wünsche eine schöne Radtour und einfach viel Spaß.“