Schlepper „Lucky“ hat es in sich
Hobbykapitäne folgten der Einladung des MBC Krefeld.
Krefeld. Verdutzt schaut die Entenfamilie in Richtung ihres angestammten Reviers, und auch den Ruderern des Crefelder RC fällt es schwer, die Konzentration zu wahren. Denn das südliche Ende des Elfrather Sees ist an diesem Sonntag rund um den Steg am Seehaus von Modellboten in Beschlag genommen.
Die Ausstellung mit Schaufahren des Modellbauclubs Krefeld hat ihren festen Platz im Kalender vieler Modellbootfreunde. Nicht nur aus Krefeld, sondern auch aus Düsseldorf, Mönchengladbach, Neuss und Venlo sind die Hobbykapitäne eingetroffen. Damit jeder das Gefühl, ein Boot zu steuern, einmal erleben kann, hat der Club vier Modellboote dabei, die für eine Fahrt ausgeliehen werden können.
Die Kinder sind begeistert. Der sechsjährige Luca hat dagegen sein eigenes Schiff dabei. Die „Oskar“ ist der ganze Stolz des kleinen Kapitäns und mit einer beeindruckenden Zusatzfunktion ausgestattet. Per Knopfdruck spritzt aus dem Schlauch, den zwei Figuren an Bord des Schiffes halten, ein bis zu einen Meter langer Wasserstrahl.
Zu beeindrucken wissen auch die beiden Kreuzer der Iowa-Klasse. Die Schlachtschiffe von fast drei Meter Länge gleiten majestätisch und beinahe geräuschlos durch die welligen Fluten des Sees. Peter Zuber hat in seine „New Jersey“ im Maßstab 1:97 über 8000 Stunden Arbeit hineingesteckt. Das Wasser ist unruhig, das macht den kleineren Booten zu schaffen, die hin und her schaukeln.
„Das ist kein Thema“, sagt Hans Moll, Vorsitzender des MBC Krefeld. Denn für den Notfall steht ein Schlauchboot bereit, um gekenterte Modelle zu retten. Das Ziel des Clubs ist es, besonders Jugendliche für das Hobby zu begeistern. Und das gelingt sehr gut. Schon nach kurzer Zeit ist der Steg voller Menschen, und immer mehr Schaulustige interessieren sich für die Boote.
Neben Kriegsschiffen und Einsatzbooten stehen auch Segelboote hoch im Kurs. Klein und unscheinbar kommt der Schlepper „Lucky“ daher. Doch der hat es in sich. Das 200-Gramm-Boot kann ein 50-Kilogramm-Schiff ziehen. „Da ist ein Handy-Akku verbaut“, erklärt Besitzer Karl-Heinz Gerhards. jyz