Ringen: Aline Focken - Olympia in London im Visier

Aline Focken wurde in Rumänien Junioren-Vizeweltmeisterin.

Name: Aline Focken

Geboren: 10. Mai 1991 Verein: KSV Germania Krefeld

Erfolge 2011: Junioren-Vizeweltmeisterin, Deutsche Meisterin (bis 63 Kilo)

Ziele 2012: Olympia-Teilnahme

Aline Focken zählt in der 63-Kilo-Klasse ohne Wenn und Aber zum Besten, was Ringer-Deutschland zu bieten hat. Und trotzdem ist der Kampf um ihr Olympia-Ticket ein nervenaufreibend zähes Ringen. Ob die 20-jährige Krefelderin in London auf die Matte gehen darf, vermag derzeit noch niemand zu sagen. Sie ist als Deutsche Meisterin des Vorjahres nämlich keinesfalls für die Teilnahme an den Qualifikationsturnieren für die Olympischen Spiele 2012 gesetzt.

„Der DM-Titel aus dem Vorjahr wird keinen großen Bonus darstellen, da dies bereits fast ein Jahr her ist und nun die, die zurzeit am besten drauf ist, die Chance bekommen werden“, weiß Aline Focken. Und dass sie in ihrer Gewichtsklasse in Yvonne Englich (Deutsche Meisterin 2010) und Stefanie Kropf (Europameisterin 2007) zwei starke Konkurrentinnen aus dem Rennen werfen muss, ist ihr ebenfalls bewusst. Zudem sind die beiden mit 32 bzw. 29 Jahren deutlich erfahrener, was sich letztlich als Vorteil erweisen könnte.

Aber als Vize-Weltmeisterin der Junioren (2011) muss die Ringerin des KSV Germania Krefeld keine Konkurrenz fürchten, und am fehlenden Selbstbewusstsein oder Können wird es bei Aline Focken auch ganz sicher nicht scheitern. Im Kampf darum, ihren Traum von einer Olympia-Medaille wahr werden zu lassen, sieht sie die harte Qualifikation sogar als die größere Herausforderung.

Sei diese erst gemeistert, sei in London natürlich auch eine Medaille möglich: „Letztendlich sind in London nur 16 Sportlerinnen in einer Gewichtsklasse, die die Qualifikation geschafft haben. Ich denke mit einer guten Tagesform und der richtigen Vorbereitung ist alles drin“, sagt Focken.

Es gibt vor London noch drei Qualifikationsturniere, auf denen laut Focken wohl die beiden aktuell stärksten Ringerinnen des Trios ihre Chance bekommen werden. Bei dieser Nervenschlacht mag der 20-Jährigen die Berg- und Talfahrt der vergangenen Saison zugute kommen. Mit ihrem Tanz auf zwei Hochzeiten — bei den Juniorinnen und den „Großen“ — verlangte sie sich nämlich alles ab. Das wurde ihr bei der EM in Dortmund und der WM in Ankara, wo sie jeweils früh ausschied, zwar zum Verhängnis, mag aber der berühmte „Dämpfer zur rechten Zeit“ gewesen sein.

Sollte Aline Focken, die derzeit ein duales Studium zum Bachelor of Arts in Fitnesstraining absolviert und nicht nur deswegen voll im Saft steht, das Stahlbad der Qualifikation also überstehen, muss sich niemand wundern, wenn es für sie in London im Sommer am Ende auch zu Edelmetall reicht. cz