Theaterplatz: Eine unendliche Geschichte

Der Rat hat im Februar Abhilfe für zahlreiche Probleme versprochen. Die Bürger sind enttäuscht.

Krefeld. Theaterplatz . . . schön hier?!? Dieser Slogan prangt auf einer Postkarte, mit der die Bürgerinitiative rund um Brigitte Theveßen die Problematik auf dem Platz in der Innenstadt wieder stärker ins Bewusstsein rücken will. 20 000 Stück davon sind im November verteilt und die meisten bereits ausgefüllt an Gregor Kathstede oder die Initiative zurückgeschickt worden. Die Mehrheit fordert darauf: „Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, bitte ändern Sie diese Situation!“

Eine einvernehmliche Lösung ist weiterhin nicht in Sicht. Seit Jahren hängt die Drogenszene dort ab, verschmutzt mit Unrat und Fäkalien einen Teil des Platzes sowie die Zugänge zu den Tiefgaragen und zum Seidenweberhaus. Vor allem die Besucher von Mediothek und Theater fühlen sich durch ihre bloße Anwesenheit bedroht, obwohl die Polizei keine reale Bedrohung von Passanten feststellen kann. Doch auch die Drogenabhängigen selbst leiden dort unter unhygienischen Bedingungen.

Auf der Suche nach einer für alle Besucher sozialverträglichen Lösung hatte im Jahr 2010 ein „Runder Tisch“ mit verschiedenen Fachleuten Handlungsempfehlungen erarbeitet. Ein Teil der Forderungen für ein sauberes und sicheres Miteinander sind nach zäher Diskussion in einen Ratsbeschluss vom 17. Februar eingeflossen. Als kurzfristige Hilfe sollte danach schnellstmöglich eine Toilettenanlage aufgestellt werden. Des weiteren der Sicherheitsdienst verstärkt, die Reinigung der Aufgänge extern vergeben, das Drogenhilfekonzept fortgeschrieben und einfache, bauliche Veränderungen überdacht werden. Für die Prüfung alternativer Plätze gab es hingegen keine Mehrheit.

Die geforderte, sich selbst reinigende und sich zur Sicherheit selbst öffnenden Toilettenanlagen ist Ende Dezember nicht in Betrieb gegangen. Dafür ein einfacher, angemieteter Toilettencontainer, der aber keinen Unterstand bietet. Allein die Suche nach dem richtigen Standort zog sich Monate lang hin.

Um die Kosten gering zu halten, hatte man die Box wegen der Wasseranschlüsse in die Nähe des Brunnens gestellt — damit aber auch direkt neben den Eingang des Theaters, was zu einem Aufschrei der Empörung bei Besuchern und Kulturschaffenden führte. Kurzerhand wurde der Container wieder abgebaut und zunächst eingelagert. Es folgten die Suche nach einem neuen Standort und eine erneute Ausschreibung der Arbeiten. Letztendlich steht der Toilettencontainer jetzt seit Dezember auf der östlichen Seite des Platzes. Ein Ort, den die Bürgerinitiative schon ein Jahr zuvor vorgeschlagen hatte.

Die Schlüsselgewalt über den Container hat die Stadt den Parkwächtern der Tiefgarage übertragen. Die schließen derzeit gegen 7 Uhr morgens auf und — in der Winterzeit — gegen 22 Uhr wieder zu. Vorausgesetzt, dass kein Publikum mehr vor Ort ist. Doch der Betriebsrat hat schon angekündigt, dass er und seine Kollegen das nicht auf Dauer tun wollen. Durch den Schließdienst seien neue Konflikte vorprogrammiert. Deshalb fordert er, dass die inzwischen eingesetzte private Reinigungsfirma morgens und der Kommunale Ordnungsdienst abends die Aufgabe übernehmen sollte. Brigitte Theveßen ist gespannt . . . yb