Krefeld Urlaubsgefühl auf dem Großmarkt

Grieche, Tapas oder Italiener — an der Oppumer Straße ist die Auswahl groß. Besonders schön ist es zum Herbstanfang.

Harald Fleuren und Werner Rießen genießen einen spanischen Rotwein im „Tapas“. Sie sind Stammgäste.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Meer, Sand und Liegestühle gibt es auf dem Großmarkt nicht. Dafür aber alles, was Anhänger mediterraner Küche gerne mögen: Griechischen Wein, spanische Tapas und italienische Pasta. Seit einiger Zeit kommt dort im neuen Bistro noch Fisch frisch aus Frankreich auf den Tisch. Auf dem Großmarkt, diesem großen Bereich mit dem rustikalen Charme, ist immer viel los.

Die Gäste haben die Qual der Wahl, welches „Land“ sie betreten möchten. Krefeld hat seine Urlaubs-Destination an der Oppumer Straße 175 — auch ohne Meer. Besonders wenn der Abendwind durch Palmen, Oleander und Olivenbäume weht, kommt Mittelmeer-Atmosphäre auf. Keine Frage: Der Großmarkt hat Flair, auch wenn es an einigen Stellen ein wenig angestaubt ist.

Die ansässigen Restaurantchefs lieben ihn und investieren. Die Besucher mögen ihn auch, besonders wenn zum Herbstanfang die Sonne warm scheint. Im spanischen Bar-Restaurant „Das Tapas“ mit Stiermotiven, Kronleuchtern und brennenden Kerzen auf dem Tisch, sitzt Frank Lemmen draußen bei Weißwein und Baby-Calamari. „Ich habe sechs Wochen Urlaub hier gebucht“, sagt er und lacht. „Ich bin fast täglich hier, abwechselnd beim Spanier und Italiener. Es sind ja nur zehn Schritte von einem Land zum anderen. Der Erholungswert ist in beiden gleich.“

Lemmen mag die Idylle, die angenehme Atmosphäre als Abwechslung zum täglichen Leben. „Hier ist immer etwas los.“ Meer braucht er nicht. „Ich bin kein Strandtyp.“

Harald Fleuren, Wolfgang Inderelst und Werner Rießen sind Stammgäste von Tin und Lothar Strücken im Tapas. „Hier ist es schön, wir mögen den Cafe Andaluz. Doch es bleibt die heimische Umgebung.“

„Der Grieche“ hat internationale Gäste. Karsten Soendergaard, ein Geschäftsmann aus Dänemark, genießt mit seinem Düsseldorfer Kollegen Holger Wendt Gyros und Grillteller. Beide essen gerne griechisch. „Ich mag die Stimmung und die Atmosphäre“, erklärt Soendergaard. „Wir fühlen uns fast so wie in Griechenland, mit der blau-weißen Deko. Es ist einfach und gut.“ Wendt mag den Lagerhallen-Charakter. „Wenn ich Geschäftsfreunde habe, komme ich mit ihnen hierher. Es ist wie in Südeuropa: Offen, ehrlich, gut und günstig.“ Dimitrios Ntzanis, „Der Grieche“, investiert weiter. Zum Winter wird er einen neuen großen Gastraum mit Kamin für die Besucher eingerichtet haben.

Neu ist auch des „Seemanns Fisch-Bistro“. Hier kann der Gast seinen Fisch an der Theke aussuchen und — wenn er mag — zusehen, wie dieser in der Pfanne brät. Er kann aber auch draußen unter den großen Sonnenschirmen sitzen und ein gutes Getränk genießen. Latif Kul empfiehlt Thun- und Schwertfisch und Fischsuppe. Peter Niersbach und Larissa Marintchenko kommen sehr oft. „Wir schmecken, dass der Fisch sehr frisch ist. Zudem mögen wir die gute Auswahl, die freundliche Bedienung und die Sauberkeit.“ Das Paar genießt die Sonne. „Drinnen haben wir noch nicht gesessen. „Das kommt später.“

Marion und Hermann Knippelberg sitzen ebenso wie Ursula und Peter Platen in der Trattoria „da Bruno“, auf der Holzbohlenterrasse des rustikal eingerichteten alten Marktgebäudes. Sie genießen italienische Gerichte wie Zander oder Lamm und trinken ein Glas Rosé oder Weißwein dazu. Die beiden Paare sind Stammkunden und von der Freundlichkeit des Personals begeistert. „So eine Fürsorge fehlt in Italien. Hier gibt es kein Touristenprogramm, sondern Entspannung pur“, finden sie. „Unsere Wünsche werden beachtet und wenn die Sonne nicht mehr scheint, gehen die Wärmestrahler in Betrieb.“