Prinzenpaar 2016 Wenn die Prinzenhose rutscht

Aus Frau Dörkes und Herrn Troost wird am Freitagabend das Prinzenpaar Danny I. und Oliver I. Vorher sprachen sie mit der WZ.

Auch bei der Lektüre der WZ haben Danny I. und Oliver I. "Spaß satt".

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Mit diesem Prinzenpaar können die Krefelder etwas erleben. Die beiden sind nicht nur bestens vorbereitet auf den herausfordernden Job, sondern wollen ihrem Motto „Spaß satt“ auf jeden Fall treu sein. Das merkt man schon beim Gespräch — noch in Zivil.

Beide sind trotz der guten Vorplanung aufgeregt. Denn am Freitagabend wird es ernst: Bei der Prinzenproklamation im Seidenweberhaus müssen sie ihre Feuertaufe bestehen, den Abend zusammen mit ihren Ministern gestalten.

Getanzt wird allerdings nicht, auch wenn die Prinzessin in dieser Sparte seit sechs Jahren mit den „Soul Sisters“ in den Karnevalssälen für Furore sorgt: „Ich würde schon gerne, aber ich habe mir sagen lassen, dass es im Ornat sehr warm sei. Da lasse ich lieber die anderen tanzen.“

Den Ornat haben sie bisher nur mal kurz fürs offizielle Foto übergezogen. „Dabei ist mir die Hose ständig runtergerutscht, obwohl ich sie eine Woche vorher noch anprobiert hatte“, sagt Oliver. Doch er wusste sich zu helfen. Mit Hosenträgern. „Und jetzt nach Weihnachten ist das eh kein Problem.“

Ein Problem hätte aber sein Job werden können. Oliver Troost ist Fachlehrer an einer Berufsbildenden Schule in Velbert. Mit der Schulleiterin hatte er alles besprochen. Er wollte die Stunden vorholen, hatte alles mit ihr geplant. „Dann hat sie die Schule verlassen. Zum Glück war aber alles schriftlich fixiert, der Stellvertreter war eingeweiht. Es soll kein Unterricht ausfallen“, betont der Prinz.

Da hat Danny es leichter. Sie hatte gestern ihren vorerst letzten Arbeitstag als Physiotherapeutin: „Mein Chef ist mir sehr entgegengekommen. Ich nehme vier Wochen unbezahlten Urlaub und hänge noch normalen an, so dass ich mich nach Karneval noch eine Woche erholen kann“, freut sie sich.

Dass die beiden in den nächsten Wochen als Prinzenpaar regieren, ist alles andere als eine spontane Idee. „Ich wollte das schon vor Jahren machen, alles war auf einer Vereinstour mit den jetzigen Ministern ausgeheckt. Nur meine Frau wusste noch von nichts“, erinnert sich Troost. Gerade als er es ihr verkünden wollte, überraschte sie ihn mit einer anderen Nachricht. Der erste Sohn war unterwegs. „Die Schwangerschaft kam dazwischen.“

Doch dann war es seine Frau Simone, die den Weg zur Verwirklichung seines Traums noch ebnete, indem sie ihre Grundschulfreundin Daniela Dörkes bei einer Karnevalsparty ansprach, ob sie nicht Prinzessin ihres Mannes werden wolle. „Mein Mann feiert zwar auch gerne Karneval, aber der wollte nicht in der ersten Reihe stehen“, sagt die Prinzessin. So war die Sache schnell besiegelt. Denn das war auch für sie „ein Kindheitstraum, der in Erfüllung geht“.

Die beiden Jungs von Oliver und die Mädels von Danny sind jedenfalls ganz schön stolz auf ihre Eltern, sprechen schon davon, später mal Prinz oder zumindest Königin werden zu wollen.

Genauso stolz ist die Gesellschaft der beiden, die Fidelen Ströpp aus Fischeln. „Die tun alles dafür, dass wir die Unterstützung kriegen, die wir brauchen.“ Man spüre, dass plötzlich auch Leute aus der zweiten und dritten Reihe wieder aktiv würden, um die Aufgaben zu stemmen, denn der halbe Vorstand der Ströpp ist ja jetzt als Prinz mit Gefolge unterwegs. Aber Hilfe kommt auch beim Rosenmontagswagen, durch Spenden und gute Tipps. „Stolz sind die alle.“

Dafür wird die Gesellschaft sich aber auch im eigens kreierten Orden wiederfinden, genau wie das Fischelner Rathaus. Auch die Gestaltung ist ihre eigene Idee und schon lange im voraus mit viel Akribie geplant gewesen.

Da beide sich auch ehrenamtlich engagieren, freuen sie sich auch auf die geplanten Auftritte in Kindergärten, Schulen und Altenheimen. Und auch das soziale Engagement kommt nicht zu kurz. Während ihrer Regentschaft bitten sie um Spenden für ein SkF-Projekt, das arme Familien bei der Finanzierung der Ganztagsbetreuung in Schulen unterstützt.

Bis zum Aschermittwoch wollen die beiden „Spaß satt“ verbreiten und vor allem jüngere Leute für die fünfte Jahreszeit begeistern. „Wir wollen zeigen, wie vielfältig Karneval ist und dass es nicht nur um Trinken und Party machen geht“, sagt Oliver.