Zoofreunde: 40 Jahre im Auftrag der Tiere
Seit vier Jahrzehnten engagieren sich die Zoofreunde für den den Zoo. Ihr jüngster Neuzugang heißt Marc Brüggemann.
Krefeld. Karneval bringt die Menschen zusammen und manchmal auch auf gute Ideen. Als die Freunde des ehemaligen Krefelder Kulturdezernenten und Kämmerers Kurt Honnen 1972 während der närrischen Tage zusammen feierten, wurden auch ernste Themen angesprochen. Tierliebhaber Honnen erzählte von einem Problem: Es gab Schwierigkeiten, die Spenden, die der Stadt zuflossen, an den damals noch städtischen Zoo weiterzugeben. „So beschlossen wir, einen Verein zu gründen“, erinnert sich seine Frau Helga.
Noch im selben Jahr wurde das Vorhaben umgesetzt. Der Honnen-Freundeskreis bildete den Vorstand und Beirat des Fördervereins und begann, Spenden für den Zoo zu sammeln.
Vor 40 Jahren zählten die Zoofreunde nur die sieben Gründungsmitglieder, heute sind es rund 3000. Helga Honnen kennt den Tierpark noch aus der Zeit, „als er ein zoologisches Gärtchen war“. Als junges Mädchen besuchte sie häufig die Anlage mit dem alten Baumbestand. „Der Zoo war für die Krefelder immer etwas Besonderes. Und nur das erklärt unseren Erfolg“, sagt die 87-Jährige. Ob Affentropenhaus, Regenwaldhaus oder Gorilla-Garten — ohne die Spendenbereitschaft der Krefelder wären all die Attraktionen des Zoos niemals gebaut worden. „In den 40 Jahren gab es eine Anhäufung von Glücksmomenten“, sagt Honnen. „Doch das größte Glück war, dass immer junge Leute nachkamen, die sich mindestens genauso engagiert haben wie wir.“
Einer der jüngsten Neuzugänge bei den Zoofreunden ist Marc Brüggemann, der aus dem Norden an den Niederrhein gezogen ist und „urkrieewelsch eingeheiratet“ hat. „Ich interessiere mich sehr für Natur und Naturschutz und finde es beeindruckend, was die Zoofreunde bisher geleistet haben.“ 2005 verbrachte der Chemiker mehr als ein Jahr in der Antarktis. „Ein einschneidendes Erlebnis, das mich natürlich dazu verpflichtet hat, einen der künstlerisch gestalteten Pinguine zu erwerben“, sagt er. Am Krefelder Zoo schätzt er vor allem eins: „Der Zoo lebt, er entwickelt sich weiter, und das ist das Schöne.“ Die Haltungsbedingungen würden immer besser, wichtige Investitionen würden getätigt. Wenn sich Marc Brüggemann den Zoo in 40 Jahren ausmalt, hat er eine klare Vision: „Dann drehe ich mit meinen Enkelkindern eine große Runde durch den Tierpark und beende sie auf dem heutigen Gelände der Grotenburg. Dort gibt es dann eine polare Themenanlage.“