Zug der Erinnerung: Gedenken an die deportierten Kinder
Der "Zug der Erinnerung" wird vom 20. bis zum 22. März 2011 in Krefeld halten.
Krefeld. Die Geschichte einzelner Opfer der Anonymität entreißen, das ist eines der erklärten Ziele der Initiative "Zug der Erinnerung". Eine Wanderausstellung erinnert in mehreren Zugwaggons mit persönlichen Fotos und Briefen der Opfer an die europäische Deportation von Kindern und Jugendlichen während der Zeit des Nationalsozialismus.
Nächstes Jahr soll der Zug vom 20. bis zum 22. März 2011 auch in Krefeld Station machen.Im letzten Waggon des Zuges sind leere Tafeln angebracht, die mit Fotos und Dokumenten der Opfer aus den jeweilig angefahrenen Städten gefüllt werden sollen. Das Gedenken speziell an die ermordeten Kinder ist den Ausstellungsmachern sehr wichtig, da hier die menschenfeindliche Denkweise von Rassismus und Antisemitismus besonders deutlich wird.
In Krefeld sind die Namen von 35 deportierten Kindern und Jugendlichen bekannt. Sally Berger, Hans Grünewald oder Rolf-Peter Stern sind nur drei Namen - anhand von persönlichen Geschichten soll der Deportationsopfer gedacht werden. Besonders Jugendliche, aber auch andere Interessierte, begeben sich auf Spurensuche und erforschen die viel zu kurzen Lebensgeschichten der Opfer.
Unterstützt werden sie dabei von lokalen Gedenkstätten wie der Villa Merländer und und den städtischen Archivaren. Ziel der Initiatoren ist es, bei den Jugendlichen durch die intensive Beschäftigung mit den Lebensumständen der Opfer eine besondere Nähe und Sensibilität zum Thema herzustellen.
Der "Zug der Erinnerung" wird vom gleichnamigen Verein organisiert und im Bündnis mit lokalen Initiativen aus den beteiligten Städten am Rande der Wegstrecke umgesetzt. Finanziert wird das Projekt komplett aus Spendengeldern. Die geschätzten Kosten für die drei Ausstellungstage in Krefeld liegen laut der Krefelder Initiative bei 15 000 bis 20.000 Euro.
Die Organisatoren des Krefelder Teils der Ausstellung sind noch auf der Suche nach Fotos und Dokumenten. Wer solche besitzt, kann sich bei der Krefelder Initiative unter Ruf 02151/78 79 80 melden. Die komplette Liste der bekannten Deportierten können Sie hier ansehen.