Appell der Nonnen: „Sagen Sie uns, wo Mirco ist“
Rund um die Abtei Mariendonk wurde nach dem Jungen gesucht. Die Äbtissin richtet einen dramatischen Appell an den Täter.
Grefrath. „Wir beten täglich für Mirco, für seine Familie und für die Polizisten, die nach dem vermissten Jungen suchen“, sagt Christiana Reemts, die Äbtissin der Abtei Mariendonk. Hautnah haben die Schwestern die monatelange Suche nach Mirco miterlebt.
Das Gelände des Klosters wurde durchsucht, Polizisten durchkämmten wochenlang Wiesen und Felder rund um die Abtei. „Das Verschwinden von Mirco hat uns Nonnen sehr berührt“, sagt die Äbtissin.
Gerade in der Vorweihnachtszeit gingen die Gedanken sehr oft zur Familie von Mirco. „Eltern und Geschwister müssen jetzt schon viele Wochen damit leben, nichts über den Verbleib des Jungen zu wissen“, sagt die Äbtissin. Sie wünsche sich, dass der Täter wenigstens ein Zeichen hinterlasse und sage, wo Mirco ist.
Dabei bietet die Äbtissin ihr Kloster als Vermittlungsstätte zur Polizei an. „Der Täter könnte sich bei uns melden, per Telefon oder Brief oder sonstwie. Er könnte auch unauffällig einen Zettel in unserer Kapelle oder an unserer Krippe fallenlassen“, sagt Äbtissin Christiana Reemts. „Ich wünsche mir nichts mehr, als dass die Eltern von Mirco endlich aus ihrer Ungewissheit erlöst werden.“
Unterstützung erfährt sie bei Polizeiseelsorger Georg Küpper. Auch er appelliert an den Täter, sich zu melden. Kein Mensch könne nach einer solchen Tat je zur Ruhe kommen. Deshalb bitte auch Küpper den Entführer, sich zu melden. Dies könne er anonym bei einem Seelsorger tun; „wir unterliegen der Schweigepflicht“, sagt Küpper. Es sei wichtig, den Jungen zu finden, auch wenn das Verbrechen nicht aufgeklärt werde. Küpper: „Die Familie muss zur Ruhe kommen.“