Kein Lebenszeichen von Mirco

Polizei-Hundertschaften durchkämmen Felder und Wälder. Der Regen hat die Suche am Dienstag zusätzlich erschwert.

Grefrath. Tag 4 bei der Suche nach dem seit Freitagabend verschwundenen Mirco Schlitter: 1.000 Polizisten aus ganz NRW waren am Dienstag bis zum Einbruch der Dunkelheit im Einsatz, um eine Spur des Zehnjährigen aus Grefrath (Kreis Viersen) zu finden. Oder vielleicht sogar ein Lebenszeichen. Doch bis zum Redaktionsschluss am Dienstagabend erneut ohne Erfolg.

"Das ist eine der personalintensivsten Einsätze, an den ich mich erinnere", sagt Polizeisprecher Willy Theveßen. Auf dem Parkplatz des Grefrather Eisstadions herrscht ein permanentes Kommen und Gehen: Mannschaftswagen sind ständig unterwegs, um Hundertschaften zu immer neuen Einsatzpunkten zu bringen. Oder die erschöpften Beamten vor der improvisierten Kantine auf dem Außengelände des Eissportzentrums abzusetzen.

Abgesucht wird eine Landschaft, die typisch ist für den Niederrhein: Felder voller Mais und Sonnenblumen, abgeerntete Getreideäcker, immer wieder Waldstücke, dazwischen das Flüsschen Niers, das sich nach Norden schlängelt.

Das ist auch die Richtung, in die die Hundertschaften am Dienstag verstärkt vordringen. Zwischen Grefrath und Wachtendonk, bis zur Autobahn40, die Duisburg mit Venlo verbindet, tauchen immer wieder Beamte mit leuchtend gelben Regenjacken auf. Neun Spürhunde sind im Einsatz, immer wieder steigt ein Hubschrauber auf. Und auf der Blauen Lagune, einem beliebten Badesee in Sichtweite der A40, ist ein Polizeiboot unterwegs.

Der Regen hat die Suche zusätzlich erschwert. "Jeder Tropfen verwischt Spuren", weiß Theveßen aus Erfahrung. Die Aktion erinnert an die Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen: Etwa 30 Quadratkilometer groß ist das Areal, das zu durchkämmen ist.

Derweil läuft in Mircos Hauptschule der Unterricht weiter. "Das lenkt die Kinder am besten ab", sagt Direktorin Helmi Röhrig. Das Verschwinden des Zehnjährigen sei eine "furchtbare Geschichte". Viele Eltern seien verstört gewesen und hätten ihre Kinder vorsichtshalber mit dem Auto zur Schule gebracht.