Trauergottesdienst: Bewegender Abschied in Grefrath
Grefrath. Mehr als 1000 Menschen haben am Donnerstagabend in einer Trauerfeier Abschied vom zehnjährigen Mirco genommen. In der Laurentiuskirche und auf dem Grefrather Marktplatz, wo der Gottesdienst auf einer Leinwand übertragen wurde, herrschte eine bedrückende Stimmung.
Es war still, einige Menschen weinten und nahmen sich in den Arm.
Besonders bewegend war ein Brief von Mircos Eltern, den Roman Siewert (Präses des Bundes Freiheitlicher Pfingstgemeinden) in seiner Predigt vorlas. "Mirco hatte stets ein Lächeln auf den Lippen. Er hatte immer den Rhythmus im Blut. Da wurde so manches Besteck zu Schlagzeugstöcken. Mirco war ein kleiner Schelm. Ein Clown, der uns viel Freude bereitet hat."
Im Brief fand Mircos Familie auch Worte des Dankes an die Polizei und an die Grefrather Bürger, die in den vergangenen Monaten eine wichtige Stütze für die Familie gewesen sind.
Auch die Worte von Grefraths Bürgermeister Manfred Lommetz bewegte die Trauergemeinde. Er appellierte am Schluss an die Öffentlichkeit: "Wenn Mircos Beerdigung in den nächsten Tagen im engsten Familienkreis ansteht, bitte ich Sie: Nehmen Sie Rücksicht und lassen die Familie in Ruhe."
Mirco war am 3.September auf dem Heimweg von einer Skateranlage spurlos verschwunden. Nach einer monatelangen Suchaktion nahm die Polizei in der vergangenen Woche den Verdächtigen Olaf H. fest. Der Schwalmtaler gestand, den Jungen am 3.September aus "beruflichem Frust" getötet zu haben. Seitdem sitzt der Vater von drei Kindern in Untersuchungshaft.