Bergische Marktführer (18): Ohne Knipex bleibt der Airbus unten
850 Menschen beschäftigt das Cronenberger Unternehmen allein in Wuppertal. In den vergangenen zwölf Monaten meldete Knipex zehn Patente an.
Cronenberg. Die Anwendungsgebiete der Knipex-Zange sind fast so facettenreich wie das rund 1000 Zangen umfassende Sortiment: Das reicht von der Verkabelung im Airbus, weil sich die Knipex-Zange als besonders haltbar für diesen Einsatz erwiesen hat, von der Wartung von Hochgeschwindigkeitszügen in China bis hin zu Weltraumprojekten in Russland.
Kurzum: Die Zangen aus Cronenberg kommen überall dort zum Einsatz, wo hohe Ansprüche an Leistung und Verlässlichkeit gestellt werden. Und das gilt beispielsweise schwerpunktmäßig für Instandhaltung, Sanitärtechnik, Elektroinstallationen auch mit dem Spezialgebiet Photovoltaik, Kfz-Handwerk sowie Luft- und Raumfahrt.
Flach-, Rund-, Kombi-, Wasserpumpenzange, Seitenschneider — Knipex hat das alles im Sortiment. Und das Traditionsunternehmen ist nach Angaben von Ralf Putsch, der die Firma in der vierten Familiengeneration führt, in Europa das Unternehmen mit dem größten Marktanteil, ist zudem die mit Abstand führende Marke und Marktführer in Sachen Innovation, Umsatz und Sortimentsgröße. „Wir haben alles, was der Profi braucht“, sagt Putsch.
Eines der besonderen Merkmale des schon mehrfach als Marke des Jahres, Lieferant des Jahres und Partner des Handels ausgezeichneten Knipex ist die ausgeprägte Fertigungstiefe. 98 Prozent der Produkte, die Knipex verkauft, sind selbst hergestellt. Das heißt: Vorne kommt der Stahl ins Werk hinein, hinten verlässt die Zange das Unternehmen — und zwar in aller Herren Länder.
Die Exportquote des zunehmend auf Internationalität setzenden Unternehmens liegt bei rund 60 Prozent. Vertriebsbüros gibt es in China, Shanghai, Chicago, Dubai und Moskau, außerdem Töchter in Thüringen, im Münsterland und in Hessen.
Eines der großen Projekte bei Knipex: Das Tempo bei der Entwicklung ist zuletzt deutlich beschleunigt worden. Leichter, schneller, sicherer — so lauten die Anforderungen an das Werkzeug. Allein während der vergangenen zwölf Monate hat Knipex diesen Forderungen entsprechend zehn Patente angemeldet. Ein hoher Anteil der Investitionen (allein in den kommenden drei Jahren sind Investitionen in Höhe von rund 20 Millionen Euro geplant) geht in Entwicklung und Konstruktion, wo rund 40 Mitarbeiter in technisch anspruchsvollen Tätigkeiten beschäftigt sind. Dort findet auch der werkeigene Maschinenbau seinen Anfang.
Ein weiteres großes Thema: Nachhaltigkeit, ökonomisch sowieso, aber auch ökologisch und sozial. Dafür stehen zum Beispiel die jüngst eröffnete Kindertagesstätte für die Kinder der Mitarbeiter, der künftige Umgang mit der ohnehin im Werk produzierten Wärme, Mitarbeiter-Qualifikationen und ein verbessertes Kantinen-Angebot. Alles Maßnahmen, mit denen sich Knipex als attraktiver Arbeitgeber profiliert. Dabei gibt es schon jetzt in Cronenberg viel Stolz darauf, dass dort solch ein Markenprodukt gefertigt wird.