Wuppertal „Der Wahlkampf ist uninteressanter“
Viele Wuppertaler ärgern sich über Plakate zur Bundestagswahl. Besonders die Menge der großflächigen Bilder sei unpassend.
Wuppertal. Die Bundestagswahl am 24. September wirft auch in Wuppertal seit einigen Wochen ihre Schatten in Form von kleineren bis hin zu überdimensionierten Plakaten der Parteien voraus. Zu sehen sind Köpfe aus dem Bundestag und von Wuppertaler Kandidaten, unterlegt mit vermeintlich schlagkräftigen und kernigen Worten, die den Bürger mahnen und beeinflussen sollen, ihr Kreuzchen an der richtigen Stelle zu machen. Daneben läuft der Wahlkampf sowohl im Radio, TV und auf den sozialen Netzwerken auf Hochtouren. Denn bis zum D-day hofft jede Partei noch auf die Wählerstimmen, die ihnen mehr Plätze im Bundestag sichern soll. Was die Bürger unserer Stadt davon halten, verrieten sie am Donnerstag beim WZ-Mobil am Barmer Rathausvorplatz.
Elke Kurth sagt: „Ich fühle mich teilweise von der Plakatwerbung veräppelt, wie bei Merkels Spruch ‚...in Deutschland gut und gerne leben...‘. Ich kenne genügend Menschen, denen es nicht gut geht. Durch die politischen Beiträge im Radio bin ich immer auf dem aktuellen Stand.“
Hans Kurth ergänzt: „Ich gucke nicht auf die Plakate - die Inhalte sind belanglos. Ich meine, dass der Wahlkampf zu früheren Zeiten merklich ruhiger und uninteressanter geworden ist.“
Gerd Henke ärgert sich beispielsweise über die Plakate: „Davon gibt es übertrieben viele, und nach der Wahl bleiben die erst einmal hängen. Außerdem wird man als Autofahrer davon abgelenkt. Mich beeinflusst das sowieso nicht, da ich meine gefestigte Meinung und bereits gewählt habe.“
Rita Henke bemängelt das Aufstellen riesiger Plakatwände auf Wiesen und großen Freiflächen: „Das finde ich unmöglich und überflüssig. Es könnten weitaus weniger Plakate sein. Und außerdem werden dort Versprechungen gemacht, die eh nicht eingehalten werden.“
Heiko Siekermann geht auf jeden Fall wählen: „Da mache ich von meinem höchsten demokratischen Recht auch Gebrauch. Die gesamte Wahlwerbung und die große Anzahl an Plakaten passen nicht. Die Parteien müssten doch auch langsam wissen, dass man irgendwann bestimmte Themen nicht mehr hören oder sehen kann.“
Beate Mehic geht nicht zur Wahl: „Das bleibt jedem selbst überlassen. Von Versprechungen und Plakataktionen halte ich nichts. Das sieht man an Frau Merkel, die im Fall der Türkei nichts unternimmt.“
Andrea Theis war bereits an der Wahlurne: „Viele Dinge in Deutschland gefallen mir nicht. Da finde ich es gut, wie Sahra Wagenknecht Frau Merkel die Breitseite gibt. Die Inhalte auf den Plakaten gefallen mir teilweise gut, doch leider wird davon wieder vieles nicht umgesetzt werden.“
Anja Geilke meint auch, dass es genügend Plakate gibt: „Manche Sprüche sind schon ein bisschen drüber, aber genau die bleiben im Gedächtnis. Ich bekomme das meiste über die sozialen Medien mit und werde natürlich wählen.“
Hans Reimann findet die Plakate überflüssig: „Die Parteien sollten lieber auf ihre eigenen Inhalte schauen, statt andere zu kritisieren. Zu viel stößt auch manchmal ab. Wollten die Parteien nicht mehr Moral einbringen? Ich finde die Wahlveranstaltungen fürchterlich.“