Diesmal führt Clees Gutes im Schilde

Vielleicht überrascht Wuppertal einen risikofreudigen Investor ja auch einmal damit, dass alle für das große Ziel an einem Strang ziehen. Selbst wenn der Investor Uwe Clees heißt. Denn diesmal führt der umtriebige Wülfrather mit Wuppertal Gutes im Schilde.

Das war nicht immer so, wenn beispielsweise in Wahlkampfzeiten die Spendierhosen zu große Taschen hatten und in Runden reichlich Rotwein floss. Auch so manches Bauprojekt des Immobilienunternehmers etwa in Vohwinkel oder an der Gathe hat Wuppertal in den vergangenen Jahren nicht schöner gemacht.

Aber diesmal könnte ein Gewinn für Clees auch ein Gewinn für Wuppertal sein. Das Factory-Outlet-Center in der Bundesbahndirektion hat das Zeug zum Publikumsmagneten. Und es ist seiner Verwirklichung dadurch deutlich näher gekommen, dass Clees das Postgebäude am Kleeblatt erworben hat. Der Mann meint es also ernst. Er geht mit Millionen von Euro in Vorleistung und hat in den vergangenen Jahren ertragen, dass die von ihm gekaufte Bundesbahndirektion außer horrenden Kosten nichts produzierte.

In der Zwischenzeit scheiterte die vage Idee, dort neben Handel das Von der Heydt-Museum unterzubringen. Und die Sparkassen-Akademie zieht es wohl vor, statt auf dem Döppersberg in Hannelore Krafts Heimatstadt Mülheim zu residieren.

Für Wuppertal könnte diese Entscheidung dann ein Volltreffer werden, wenn es der Stadt, ihrer Politik und den Einzelhändlern gelingt, das Land von der Richtigkeit und der Notwendigkeit des Fabrikverkaufs in der Bundesbahndirektion zu überzeugen. Das aber schafft sie nur, wenn die Bedenkenträger in Ämtern, Parteien und Lobbygruppen flugs auf Ideenträger umschulen. Solche Gelegenheiten gibt es nicht jeden Tag.