Forensik: Bergische Diakonie hat ihr Gelände angeboten
Neue Diskussion um einen Platz für die geplante forensische Klinik. Warum die BDA der Landesregierung ihre Fläche in Wülfrath vorschlägt.
Wülfrath/Wuppertal. Ja, auf dem Gelände der Bergischen Diakonie Aprath (BDA) am Oberdüsseler Weg kann eine forensische Klinik mit 150 Plätzen errichtet werden. Davon ist die BDA überzeugt. Am Donnerstag hatte die WZ berichtet, dass das Land eben diesen Standort für eine Forensik prüft. Jetzt bestätigt das der BDA-Vorstand. Mehr noch: Die BDA hat NRW schon Anfang dieses Monats das Gelände in Wülfrath-Oberdüssel angeboten.
Lichtscheid, Kleine Höhe — und nun die Bergische Diakonie: Die Debatte ist um einen Standort reicher. Am Donnerstagmorgen empfing Oberbürgermeister Peter Jung Wülfraths Bürgermeisterin Claudia Panke und Velberts Bürgermeister Stefan Freitag zum Informationsaustausch.
Ergebnislos ging man nach 30 Minuten auseinander. Im Klartext: Die drei Bürgermeister konnten sich nicht auf eine gemeinsame Position einigen. Die Stadt Wuppertal gab keinen Kommentar ab. Gegenüber der WZ machte der Sprecher der Stadt Velbert klar, dass sich an der ablehnenden Haltung am Standort Kleine Höhe nichts geändert habe.
Aus Sicht der BDA besteht „eine Unvereinbarkeit“ für einen forensischen Standort Kleine Höhe — in direkter Nachbarschaft zur BDA. „Eine direkte räumliche Nähe von verhaltensauffälligen und traumatisierten Kindern und Jugendlichen mit psychisch kranken Straftätern ist fachlich nicht zu verantworten“, stellt die BDA in einer Mitteilung fest.
Auf dem insgesamt 75 Hektar großen Areal am Oberdüsseler Weg sieht der BDA-Vorstand allerdings Raum für eine forensische Klinik. Die Voraussetzung dafür: „Die bestehenden Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen müssten vom Oberdüsseler Gelände weg verlagert werden.“ Das sind neben einer Förderschule und Wohngruppen unter anderem auch das Heilpädagogisch-Psychotherapeuthische Zentrum mit Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Diese Angebote müssen laut BDA „in einem vertretbaren Rahmen ohne Qualitätseinbußen verlagert werden“, fordern die Verantwortlichen der Diakonie. Nach WZ-Informationen soll Wuppertal bereits Interesse angemeldet haben, diese Einrichtungen von Wülfrath nach Wuppertal zu locken.