Freibäder: Extrem beliebt – und bald für immer geschlossen?

In den vom Sparpaket bedrohten Bädern Vohwinkel, Mirke und Eckbusch ist viel los. Badegäste sind sauer auf die Stadt.

Wuppertal. Schade, dass die Ferien noch auf sich warten lassen - angesichts von Schatten-Temperaturen um die 30 Grad. Kein Wunder, dass heute viel Betrieb in Wuppertals Freibädern herrschte. Das Besondere daran: Wenn es nach Wuppertals Verwaltung geht, ist der Spaß in der Mirke, in Vohwinkel und am Eckbusch nur noch einer auf Zeit, ehe die Bäder dem Rotstift zum Opfer fallen. Dem Andrang tut das keinen Abbruch: So zählte die Stadt von Freitag bis Sonntag gut 1700 Badegäste in der Mirke, 1000 in Vohwinkel und gut 1100 am Eckbusch - wasserscheu sieht anders aus. Nach Angaben der Stadt haben die Bäder sogar teilweise früher als geplant geöffnet, weil der Ansturm so groß war.

"Wir wohnen nebenan und wollen das Bad unterstützen, damit es nicht geschlossen wird", sagt Tina Bertrand, die mit ihrem Sohn Jan (4) ins kleine Freibad am Eckbusch gekommen ist. "Das Bad ist überschaubar, hier kann man größere Kinder auch alleine hinschicken", sagt Karina Lindemann, die mit Freundin und Kindern da ist. Andere Bäder seien keine Alternative. Das weiß auch Bademeister Ralf Wehling: "In manch anderen Bädern gibt es Security." Die Rentnerin Erika Bruckbauer hat als Kind schon hier geplanscht, nun kommt sie mit ihren Enkeln her. "Ich werde dem Förderverein beitreten, um das Bad zu erhalten. Eine Schließung wäre sehr traurig"

Übrigens: Weil der Andrang auf die Freibäder so groß ist, muss die Stadt reagieren und Personal aus den Hallenbädern umschichten. Daher ist ab Dienstag bis voraussichtlich 2. Juli das Stadtbad Ronsdorf für den öffentlichen Badebetrieb geschlossen. Vereins- und Schulschwimmen sowie der Reha-Betrieb finden aber statt. Und: Das Freibad Mählersbeck öffnet ab sofort bis Freitag bereits ab 10 Uhr. Schwimmen in Wuppertal? Offenbar alles andere als ein Auslaufmodell.