Bagger schaffen Platz für Neubau der Junior-Uni

Die alte Fabrik in Unterbarmen wird abgerissen. 6,3 Millionen Euro soll der Neubau kosten – noch fehlt das Geld.

Wuppertal. Es geht voran: Dienstagmittag haben die Abrissarbeiten an der alten Backsteinfabrik Am Brögel in Unterbarmen begonnen - und der Abriss soll ein Signal an die Wuppertaler Bürger sein. An dieser Stelle, direkt am Wupperufer, soll der Neubau für die Junior-Uni entstehen. Ernst-Andreas Ziegler, Mit-Initiator und Geschäftsführer der Junior-Uni, stellte denn auch fest, dass der Abriss des Gebäudes mehr als nur die Beseitigung einer Industrie-Ruine sei. Er sei das Zeichen, dass sich in Wuppertal trotz der Finanzkrise etwas bewegt, dass ein Modellprojekt wie die Junior-Uni mit dem Slogan "Mut zur Zukunft" exakt beschreibe, um was es den Initiatoren gehe.

Der Neubau der Junior-Uni, deren Angebot auf riesengroße Resonanz stößt, soll etwa 6,3 Millionen Euro kosten. Dieses Geld hofft Ziegler über die sogenannten Ziel-II-Mittel der EU einwerben zu können. Damit dies gelingt, muss die Junior-Uni jedoch 20 Prozent Eigenmittel aufbringen. Die Stadt als Bauherr -Wuppertal steht unter Nothaushaltsrecht - kann das nicht. Also, so Ziegler, wird die Junior-Uni bei Bedarf den gleichen Weg einschlagen wie die Wuppertal Bewegung mit ihrer Nordbahntrasse: Sie wird die nötigen 20 Prozent über Spenden als Eigenmittel aufbringen. "Wir packen das", gibt es für den Geschäftsführer keinen Zweifel.

Die Junior-Uni wird, so denn der Neubau Am Brögel erst einmal steht, nicht nur für Wuppertal, sondern auch für den Stadtteil Unterbarmen zu einer messbaren Aufwertung führen. Daher ist Ziegler optimistisch, die Mittel, deren Verwendung für den Stadtumbau West gekennzeichnet sind, zu erhalten.

Eine Sanierung des alten Gebäudes wäre seiner Auskunft nach weder bezahlbar noch technisch möglich gewesen. Mit der Entscheidung für den Neubau gibt es nun die Hoffnung, dass die Junior-Uni schon bald eine feste Bleibe haben wird. Der Abriss der Fabrik, er kostet zirka 250.000 Euro, wird aus den Mitteln des Stadtumbau West vom Land NRW finanziert, wie denn auch Projektleiter Jochen Siegfried erklärte. Die Junior-Uni, dies bekräftigte Ziegler erneut, ist ein europaweit einzigartiges Projekt. Ein Neubau sei daher auch ein "europaweites Signal an die Städte im Strukturwandel", was Bürger bewegen können.