Die Junior Uni hat ein Zuhause: Ab Dezember wird gelernt

Die Junior Uni ist fast startklar. Sie nimmt den Lehrbetrieb in einer provisorischen Unterkunft auf.

Wuppertal. Das Schönste am Domizil der Junior Uni ist zurzeit der Blick auf die Gesamtschule Barmen und die Schwebebahn. Ansonsten müssen Besucher noch eine gehörige Portion Phantasie mitbringen, um sich vorzustellen, wie einmal hunderte Kinder in den Hinterhof-Räumen an der Friedrich-Engels-Allee ihre Köpfe über physikalischen und technischen Experimenten zusammenstecken.

Doch trotz der Baustellen-Atmosphäre strahlen die Macher der Junior Uni Zuversicht aus. Gestern stellten Haupt-Initiator und Geschäftsführer Ernst-Andreas Ziegler sowie seine Mitstreiter die Übergangs-Bleibe der Junior Uni vor und versicherten: "Am 2. Dezember geht es los." Später als geplant zwar, aber dafür mit einem ausgereiften pädagogischen Konzept, mehr als 40 Dozenten und hoffentlich vielen wissensdurstigen Kindern und Jugendlichen.

Bis dahin müssen die Arge-Kräfte in dem angemieteten Hinterhaus noch kräftig Gas geben, um die ehemaligen Werkstatthallen des sogenannten "Weißen Hauses" in lichtdurchflutete Lernwerkstätten zu verwandeln. Das Haus hat die Stadt bis 2010 angemietet. Bisher wurde es als Übergangswohnheim für russische Aussiedler genutzt und als Auto-Werkstatt. Auf zwei Etagen wird sich künftig die Junior Uni ausbreiten - einschließlich Lehrräumen, Labors und Büros. Zwar fehlt noch der Telefonanschluss, dafür gibt es schon Mobiliar - zusammengetragen aus ausgemusterten Beständen Wuppertaler Schulen.

"Wir arbeiten natürlich auf Sparflamme, aber es ist es sauber und sicher. Und die Ausstattung wird sich sehen lassen können", beteuert Ziegler, der als einer der Geschäftsführer das Fernziel nicht aus den Augen verliert.

Mit Landesmillionen soll eine nur einen Steinwurf von der Übergangsunterkunft entfernte Industrieruine am Brögel für die Junior Uni umgebaut werden. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Das Projekt muss sich im Förderwettbewerb um Zuschüsse von Bund und Land noch durchsetzen.

Das kann Jahre dauern. Und weil darauf niemand warten will, wurde die provisorische Lösung entwickelt. Sie soll zugleich ein Signal sein - gerichtet an Sponsoren und politische Entscheider. "Hier wird deutlich, dass wir es ernst meinen mit der Junior Uni, dass es sich um mehr als nur eine gute Idee handelt", sagte Oberbürgermeister Peter Jung bei der Vorstellung der Räume.

Die Botschaft ist bei vielen Wuppertalern offensichtlich längst angekommen. Komplette Familien engagieren sich im Förderverein, Unternehmen entsenden ihre Spitzenkräfte als Dozenten, mit der Uni wurde ein Kooperationsvertrag ausgehandelt. Und sobald kommende Woche das Kursprogramm steht, sind auch die Anmeldungen möglich.