Karnevalistischer Hexenkessel

Die Karnevalsgesellschaft Colmar hatte wieder ein hochkarätiges Programm zusammengestellt.

Wuppertal. Welch großes Glück Margot Haverkamp hatte, war ihr gar nicht bewusst. „Ist es wirklich so schwer Karten zu bekommen?“, fragt die 63-Jährige ungläubig. Ihre Tischnachbarn nicken wissend. Bereits im November des vergangenen Jahres war die „Närrische Stadthalle 2011“ ausverkauft. Wer zu den fast 900 glücklichen Kartenbesitzern gehörte, feierte am Freitagabend umso ausgelassener die 15. Ausgabe der Kultveranstaltung. Die Stadthalle wurde zu einem karnevalistischen Hexenkessel.

Das lag vor allem am hochkarätigen Programm, das die Veranstalter von der „Karnevalsgesellschaft Colmar“ auf die Beine gestellt haben. Schon der Einmarsch der jecken Würdenträger wurde zum Höhepunkt: Die Profis von der Funkengarde Erkelenz begleiteten die hochdekorierten Narren auf die Bühne und gaben sie gar nicht mehr frei, denn die sportlichen Funkenmariechen zeigten sofort ihre akrobatischen Kunststücke.

Gemütlicher ließ es da „Frau Achnes Kasulke“ angehen: Die Vollblut-Toilettenfrau berichtete von ihrem Bauchtanzkurs „Speckdrum“ und den Problemen mit vorpubertären Kindern. Ein Highlight, das vielen Jecken in der Stadthalle Tränen in die Augen trieb. Zur Lockerung der Lachmuskeln wurde das Programm nur durch musikalische Einlagen unterbrochen. Dabei luden Klassiker wie „Mer lasse de Dom in Kölle“ und „Die Hände zum Himmel“ zum Schunkeln ein.

Überwacht wurde das närrische Treiben vom Solinger Prinzenpaar Hans-Joachim I. und Ilona I., denn für Wuppertal — das war der einzige Wermutstropfen — hatte sich in diesem Jahr kein Prinzenpaar gefunden.

Die Gäste der „Närrischen Stadthalle“ feierten bis spät in die Nacht. Am Ausgang konnten bereits Kartenwünsche für das kommende Jahr eingereicht werden. Dann will auch Margot Haverkamp wieder dabei sein — und sich frühzeitig um Eintrittskarten kümmern.