„ Kleinkarierte“ Debatte um die Sparpläne
Die Fraktionen der BV stritten über das Vorgehen zu den geplanten Einsparungen.
Vohwinkel. Wer hatte die bessere Frage? Und: Wer war der Erste? Zu einem bemerkenswerten Schlagabtausch geriet die Diskussion der Vohwinkeler Stadtteilpolitiker über das geplanten städtische Sparpaket - und erinnerte Zuschauer und Gäste zwischenzeitlich an gute alte Schulzeiten: "Ihr Antrag ist inhaltlich aus unseren Fragen kopiert worden", warf Moritz Iseke (CDU) den Grünen und der SPD vor. Die Reaktion ließ nicht auf sich warten: "Unverschämt" sei diese Anschuldigung, konterte Gerhard Schäfer (Bündnis 90/Die Grünen), "wenig konstruktiv", befand Georg Brodmann von der SPD.
Anlass des Streits waren die Fragenkataloge der Fraktionen zur geplanten Schließung des Hallenbades. Sowohl CDU als auch SPD und Grüne haben umfassende Anträge an die Verwaltung erarbeitet. Sie wollen unter anderem wissen, wie viele Besucher das Bad hat, wie künftig der Schwimmsport organisiert werden soll, welcher Sanierugnsbedarf besteht.
Das gemeinsame Vorgehen wurde allerdings erst im nichtöffentlichen Teil der BV-Sitzung beschlossen. Zuvor hatte die Beratung Formen angenommen, die Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann als "starken Tobak" und "kleinkariert" bezeichnete. Die CDU hatte sich bei den Grünen über "Abschreiben" beschwert, SPD und Grünen wehrten sich. "Die gestellten Fragen sind doch naheliegend, sie ergeben sich einfach aus der Sachlage", protestierten Grüne und SPD, einige der Anregungen im CDU-Papier seien von SPD und Grünen gekommen.
Es war ein ausgerechnet ein Neuling in der Bezirksvertretung, der die Lager schließlich zur Besonnenheit mahnte: "Wir sollten geschlossen auftreten", sagte Georg Schroeder (FDP). Die BV will nun mit möglichst vielen Informationen eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe bilden, "um eine Gegenposition aufzubauen", sagte Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) nach der Sitzung.