Döppersberg: Verkehrs-Infarkt in Elberfeld nicht auszuschließen
Elberfeld Stadt: Eine Koordination der Baustellen auf der A46 und am Hauptbahnhof wird nicht klappen.
Elberfeld. Schmerzhafte Sparmaßnahmen auf der einen Seite, kostspieliger Umbau am Döppersberg auf der anderen. Dieser Antagonismus bleibt für Wuppertals Bürger schwer verständlich und war nochmals Thema, als die Stadt am Montag den Bezirksvertretungen (BV) Elberfeld und Elberfeld-West in gemeinsamer Sitzung die Verkehrsplanung vorstellte, die mit dem Großprojekt verbunden sein wird. Freilich waren es einzig Vertreter der Linken (Rainer Simon, Cemal Agir), die Bedenken anmeldeten. Das Geld sei vorhanden und könne auch nicht für andere Zwecke aufgewendet werden, versicherte indessen Gunther Stoldt vom Ressort Städtebau, der das Verkehrskonzept vorstellte.
Für die übrigen BV-Mitglieder ergaben sich aus dem langen Vortrag vor allem viele technische Fragen und einige Enttäuschungen. Unklar bleibt insbesondere, ob die Deutsche Bahn ihren Teil der Arbeiten zeitgleich mit der Stadt durchführen wird. Mehrfach erteilte Zusagen würden da immer wieder zurückgezogen.
Ebenso vage bleibt der Ausbau der A 46. Die Arbeiten würden nicht nach konkretem Plan durchgeführt, sondern jeweils als Stückwerk fortgesetzt, wenn Geld vorhanden sei. Insofern ist für die besonders einschneidende Bauphase zwei im Jahre 2012 ein Verkehrsinfarkt in Elberfeld trotz städtischer Vorsorge nicht gänzlich auszuschließen.
Ein drittes Fragezeichen warf das Investor-Gebäude am ehemaligen Standort des Kaiserhofes auf. Im Modell findet sich ein mächtiger Bauklotz, der das Ensemble aus Bahnhof und Ehemaliger Bundesbahndirektion empfindlich stören würde. Stoldt betonte, es handele sich lediglich um einen Entwurf. Zum tatsächlichen Objekt werde es beizeiten einen Wettbewerb geben.
Fallstricke im Detail sahen die BV-Mitglieder etwa bei den Ampelphasen für Fußgänger im Bereich Robert-Daum-Platz, zu denen Stoldt noch nichts versprechen konnte. Walter Boese (SPD) verwies auf den mehrfach von der BV Elberfeld-West unterbreiteten Vorschlag, westlich der Kreuzung einen Ampelübergang zu schaffen. Für Gerta Siller (Die Grünen) war es enttäuschend, dass die Bäume am Wall der vorübergehenden Verkehrsänderung weichen müssen.
Als Bernd Udo Hindrichs (SPD) darum bat, doch nach dem Umbau am Wall wieder eine schöne Lösung zu schaffen, musste Stoldt abermals passen. Die Kosten dafür seien nicht kalkuliert worden, die Stadt hoffe auf Beteiligung der Anwohner. Simons Einwand: "Wieso plant man so etwas, wenn man nicht weiß, was es kostet?"