WZ TV zum neuen Döppersberg: Eine Brücke in die Innenstadt
Die Baumaßnahmen werden sicherlich bis zum Jahr 2016 dauern. Das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs wird neu gestaltet.
Wuppertal. Es ist das Tor zur Stadt und ein Projekt, an dem sich nach Überzeugung von Oberbürgermeister Peter Jung nicht zuletzt die Überlebensfähigkeit Wuppertals zeigt: Der Umbau des Döppersbergs wird gewaltig, sicherlich bis ins Jahr 2016 dauern, und am Ende wohl auch bewirken, dass Gäste und Investoren beim Blick auf das Bahnhofsareal nicht sofort Rückzugsreflexe entwickeln, sondern sich auf die Stadt einlassen.
Einige Ziele des Umbaus: Die Innenstadt rückt an den Bahnhof heran, über die dann tiefergelegte B 7 gibt es eine barrierefreie und fast ebenerdige (zweiprozentiges Gefälle) Fußgängerbrücke, die B7 wirkt nicht mehr als Schneide durch die Innenstadt. Die einzelnen Bausteine:
Der neue Busbahnhof verfügt über fünf Bussteige mit so genannten Liniendächern. Das heißt: Es gibt keine Komplettüberdachung, die Liniendächer sollen aber allein gegen Regen schützen. An den Bussteigen gibt es 18 Halltestellen. Zu den Bussteigen führen aus der unteren Ebene Aufzüge und Aufgänge.
Unter dem Busbahnhof entsteht auf zwei Ebenen ein Parkdeck mit 240 Stellplätzen und einigen Fahrradabstellplätzen. Die Zufahrt erfolgt über die Straße Döppersberg.
Der Bahnhofsvorplatz hat künftig zwei Ebenen mit 3350 Quadratmetern auf der oberen und rund 3700 Quadratmetern auf der unteren Etage. Von dieser unteren Passage aus führt der Weg in eine Mall mit 3000 Quadratmetern Platz. Dort ist unter anderem das Reisezentrum untergebracht. 600 Quadratmeter gibt es in der Passage daneben für Geschäfte.
Auf der unteren Ebene des Bahnhofsvorplatzes soll der so genante Investorenkubus entstehen, über dessen genaues Aussehen noch nichts entschieden ist. Ein Architektenwettbewerb steht noch aus. Er bietet maximal acht Vollgeschosse mit etwa 21000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. Dazu gehört eine von Privatinvestoren errichtete Tiefgarage mit etwa 400 Stellplätzen, die von der B 7 aus zu befahren ist. Im Kubus selbst werden Geschäfte und Büros untergebracht. Investoren für den Kubus und die Tiefgarage kann die Stadt derzeit noch nicht präsentieren, zeigt sich aber überzeugt, rechtzeitig alles unter Dach und Fach zu haben.
Von der unteren Bahnhofsvorplatzebene aus führt eine 17 Meter breite Fußgängerbrücke in die Innenstadt zum Schwebebahnhof. Die Brücke ist bei einem zweiprozentigen Gefälle fast ebenerdig und barrierefrei. Westlich der Fußgängerbrücke ist in der so genannten Geschäftsbrücke ebenfalls Platz für Läden - rund 600 Quadratmeter sind es dort.
Dort, wo heute Teile des Busbahnhofs und der Info-Pavillon Döppersberg stationiert sind, entsteht der Wupperpark. Auf rund 6250 Quadratmetern gibt es Platz zum Verweilen, die Stadt erhält hier mehr Grün.
Die Umgestaltung des Bahnhofsgebäudes ist Sache der Bahn AG. Rund 11 Millionen Euro stehen aus der Modernisierungsoffensive dafür bereit. Das Empfangsgebäude wird komplett umgebaut, der Zugang zu den Gleisen neu gestaltet.
Zum Gesamtkonzept gehört auch die ehemalige Bundesbahndirektion. Ein Investorenkonsortium mit Uwe Clees will dort unter anderem Büroflächen anbieten. Noch nicht letztlich geklärt ist die Frage der Stellplätze für diesen Bereich.
Es wird womöglich bis März dauern, bevor die großen Arbeiten beginnen. Zuvor werden nur kleinere Dinge erledigt. Im ersten Abschnitt geht es um Busbahnhof und Parkdeck. Wann der Park-&Ride-Parkplatz Geschichte ist und der Wall zweispurig wird, steht noch nicht fest.