Rosi und das Tauwetter
Endlich Tauwetter. Und mit jedem Zentimeter geschmolzenen Schnees kommen Dinge zutage, die man längst vergessen hatte. Zweitwagen, unter einer hohen Schneeschicht begraben, ebenso Mülltonnen, an die beflissene Politessen Parkprotokolle hefteten, da kaum von falsch geparkten Pkw zu unterscheiden.
So hat uns Bürgern und den Verkehrsbetrieben dieser Winter Grenzen aufgezeigt. Die jährlich neu geforderte „weiße Weihnacht“ dürfte als Wunsch für das kommende Fest endgültig entfallen.
Was den Zustand der Straßen im Stadtgebiet angeht, so ist er bestenfalls mit denen von Cottbus nach der Wende zu vergleichen. Das Geld für die dringend notwendige Sanierung fehlt, und so legen wir vorläufig den Mantel des Kalt-Asphaltes darüber. Jetzt wird nämlich erstmal der Döppersberg umgebaut. Und weil verkehrstechnisch dann in Elberfeld nichts mehr geht, spüren wir die Schlaglöcher in dieser Region auch kaum noch.
Mit der Beseitigung der Schneemassen kommen allerdings auch Personen zutage, die man schon fast vergessen hatte. So konnte man beim Neujahrsempfang der Ronsdorfer CDU zwischen den bekannten Hoffnungsträgern der Partei die Pannen-Rosi erkennen. Was Ex-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter allerdings ausgerechnet sie zum Ausbau der L 419 beitragen könnte, bleibt ein Rätsel. Womöglich war ihr Thema „Opferschutz“ wohl auch der Versuch, den Anwohnern der Südhöhen Hoffnung zu machen, die zu Märtyrern einer verfehlten Verkehrspolitik wurden. Die Planung, erst das Wohngebiet Scharpenacken anzusiedeln und die Müller-Piepenköttersche JVA zu errichten, dann aber die L419 nicht entsprechend auszubauen, mutet neben der ökologischen Katastrophe an wie ein Schildbürgerstreich, Ehrenwort.